Stolze 95 Jahre alt wurde Rosa Räth am Samstag. Sie ist damit die älteste Einwohnerin des Burgpreppacher Ortsteils Gemeinfeld. An ihrem Geburtstag feierte die Jubilarin im großen Familienkreis im Sportheim des SV Gemeinfeld, unter anderem mit ihren zwei Kindern, zwei Enkeln und einer Urenkelin. Dabei machten auch die stellvertretende Landrätin Birgit Bayer und Zweiter Bürgermeister Reinhold Klein ihre Aufwartung. Sie überbrachten die besten Glückwünsche im Namen des Landkreises Haßberge und der Marktgemeinde Burgpreppach.
Rosa Räth wurde am 1. November 1929 mit dem Mädchennamen Heitzer auf dem Bauernhof ihrer Eltern in Warmleiten, einem Ortsteil von Arnschwang im Bayerischen Wald, geboren. "Das war eine schwere Zeit", erinnert sich Rosa Räth an ihre Jugend zurück, die geprägt vom zweiten Weltkrieg war. Ihr ganzes Leben lang war die rüstige Seniorin stets eine arbeitsame Frau. Nach Abschluss der Schule nahm sie jede Arbeit an, die sich bot.
Gerne hätte sie einen richtigen Beruf gelernt, das war aber in den Wirren der Nachkriegszeit nicht möglich. Auch Arbeitsstellen waren rar gesäht und so kam es, dass Rosa Räth in vielen Teilen Süddeutschlands ein Zuhause auf Zeit hatte. Über Passau, das Fichtelgebirge und die Oberpfalz landete sie schließlich in Würzburg und arbeite in der Friedhofsgärtnerei. Dort verdiente auch ihre Mutter ihren Lebensunterhalt, die wegen des schlechten Arbeitsangebotes in ihrer ursprünglichen Heimat nach dem Tod ihres Ehemannes in die Mainmetropole übersiedelte.
Auch nach Stuttgart verschlug es Rosa Räth. Dort fand sie eine Stellung in der Kantine der Hansa-Werke und erfreute sich großer Beliebtheit bei der Belegschaft. "Ich konnte sehr gut rechnen und so wurden die Leute immer schnell bedient", erinnerte sich das Geburtstagskind an die damalige Zeit, weitab von der heutigen Computertechnik.
Ihr Familienglück fand Rosa Räth dann im Landkreis Würzburg oder besser gesagt in Bergtheim beim Gärtnerball. Bei dem alljährlichen großen Tanzereignis damals lernte sie Heinrich Räth aus Gemeinfeld kennen. Im Jahr 1962 läuteten schließlich die Hochzeitsglocken im Heimatort des Ehemanns, in dem Rosa Räth seitdem bis heute lebt. Dem Paar wurde ein Sohn und eine Tochter geschenkt, für deren Erziehung Rosa Räth sich neben der Arbeit im landwirtschaftlichen Familienbetrieb immer genügend Zeit nahm. Kurz vor dem 37. Hochzeitstag verstarb Heinrich Räth im Jahr 1999.