Dorferneuerungsverfahren bedeuten heute viel mehr als die Gestaltung von Plätzen oder Bach-Renaturierungen. Der Gemeinderat Rauhenebrach beschloss in seiner Sitzung am Dienstag, beim Amt für Ländliche Entwicklung einen Antrag zu stellen, der neues Leben in die ehemalige Gastwirtschaft "Alte Brauerei" bringen und die Nahversorgung verbessern soll.
"Einfaches Dorferneuerungsverfahren zum Zwecke der Förderung von Kleinstunternehmen der Grundversorgung in Untersteinbach" nennt sich das Ganze im Amtsdeutsch. Ziel ist eine deutliche Aufwertung des Ortskerns und eine breit angelegte Einkaufsmöglichkeit für die Rauhenebracher – neben der örtlichen Metzgerei, Bäckerei und dem Kaufladen.
Denkmalschutzpreis für Sanierung
Olaf Ernst, selbst Gemeinderatsmitglied, wechselte auf Aufforderung von Bürgermeister Matthias Bäuerlein kurz die Rollen und stellte sein Vorhaben vor – von der Beschlussfassung war er natürlich ausgenommen. Ernst hat vor knapp zehn Jahren das gesamte Gelände der ehemaligen Brauerei und Gastwirtschaft mit Saal und Nebengebäuden erworben. Das alte Brauhaus hat er zusammen mit seiner Frau saniert. Der Umbau zu Ferienwohnungen und einer Steuerkanzlei wurde sogar mit dem Denkmalschutzpreis gewürdigt.
Seitdem dieses Projekt abgeschlossen ist, beschäftigte sich Ernst mit der Zukunft der daneben liegenden Gastwirtschaft. Nun hat er ein Konzept für Einzelhandel und ein Tagescafé entwickelt und beim Amt für Ländliche Entwicklung schon angefragt wegen einer Fördermöglichkeit.
Sortiment von Lebensmitteln bis hin zu Kleidung
Der Gemeinderat zeigte sich von den Perspektiven für den Leerstand angetan. Ernst plant ein Einzelhandelssortiment von Genussmitteln über regional erzeugte Lebensmittel, Blumen und Pflanzen, Haushaltwaren, Deko- und Geschenkartikeln bis hin zu Kleidung und Accessoires. Zusätzlich soll auch die Tradition der Gastronomie in dem Haus ein Stück weit weiterleben in Form eines Tagescafes. Ohne Diskussion stimmte das Gremium zu, den förmlichen Antrag beim Amt für ländliche Entwicklung zu stellen.
Je kleiner der Kindergarten, desto stärker schwanken die Buchungszeiten. Da aus dem Kindergarten Geusfeld im Herbst acht Kinder eingeschult werden und dann vorerst nur 18 Kinder angemeldet sind, beantragte der Gemeinderat, wie schon einige Male in den Vorjahren, die Landkindergartenregelung. Diese verhindert, dass der Träger ein großes Personalkostendefizit erleidet, weil die Personalkostenzuschüsse so fließen, als würden 25 Kinder betreut. Abgerechnet wird dann am Ende des Kindergartenjahres nach den tatsächlichen Kinderzahlen über zwölf Monate hinweg.
Bebauungsplan "Mühlleite II" in Prölsdorf
Obwohl der Bebauungsplan "Mühlleite II" in Prölsdorf schon seit vielen Jahren Rechtskraft hat und lediglich die Festsetzungen für Bauherren an moderne Standards angepasst wurden, musste die Neufassung die gesamte Anhörung der Träger öffentlicher Belange durchlaufen. Die meisten der 32 beteiligten Behörden und Organisationen von Bauernverband bis zum Kreisheimatpfleger und den Nachbargemeinden gaben außer ihrer Zustimmung gar keine Stellungnahme ab, andere gaben Hinweise, die ergänzend in die Bauleitplanung aufgenommen wurden. Nachdem Bürgermeister Matthias Bäuerlein mit dem Gremium die einzelnen Punkte abgearbeitet hatte, konnte der Billigungs- und Auslegungsbeschluss gefasst werden.