Alt und Neu trafen am Pfingstsonntag aufeinander, als das alte, aber gepflegte Blech von Oldtimern sich erstmals auf der neugestalteten Landgerichtsstraße in Hofheim präsentierte. Von 10 bis 17 Uhr fanden sich in der gesperrten Hofheimer Innenstadt zum elften Mal die unterschiedlichsten Oldtimer-Autos und Oldtimermotorräder aus allen Nationen ein.
Die Oldtimer-Freunde unter Leitung von Martin Hofmann freuten sich, dass nach zwei Jahren Corona-Pause das Treffen wieder stattfinden konnte. Nicht nur in der Innenstadt luden viele Geschäfte beim verkaufsoffenen Sonntag zum Bummeln und Einkaufen ein. Auch mehrere Händler aus der Oldtimer-Szene waren vor Ort. Sie verkauften Nostalgisches aus den 1950er und 1960er Jahren, alte Bedienungsanleitungen sowie alte Fahrzeugteile vor dem Bürgerzentrum am Marktplatz.
Alle Teilnehmer erhielten eine Urkunde. Die gesamte Innenstadt war für Fahrzeuge – außer Oldtimer – gesperrt. Die Einfahrt erfolgte wie immer über die Bahnhofstraße. Anmelden musste man sich nicht. "Wir rechnen in diesem Jahr mindestens mit einem Ansturm wie vor drei Jahren, zumal die Oldtimertreffen in Ebern und Frickendorf in diesem Jahr ausfallen", prophezeite Organisator Martin Hofmann zuvor. Doch das bewölkte, trübe Wetter hielt wohl manchen Oldtimerfreund davon ab, nach Hofheim zu kommen, sodass der Besucherrekord mit 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern nicht geknackt wurde.
Ursprünglich kein Rennwagen, sondern ein Lieferwagen
Das älteste "Schätzchen", das zu bewundern war, war ein Opel Rennwagen, der um das Jahr 1907 herum gebaut wurde und Steffen Hesse aus Hofheim gehört. Der Motor und der Rahmen sind aus Eisen, der Rest, wie die Sitzbank, aus Holz gefertigt. Bei 1186 Kubikzentimetern Hubraum bringt es der Wagen auf 22 PS und rund 130 Stundenkilometer. Ein baugleiches Modell wurde beim legendären Kaiserpreisrennen im Taunus im Jahr 1907 eingesetzt, bei dem allerdings unter den Augen des deutschen Regenten Wilhelm II ein italienischer Fiat siegte. Carl Jörns auf Opel verteidigte damals als Dritter die Ehre der Gastgeber.
Steffen Hesse kaufte den antiken Opel im Jahr 2005. Er lagerte in Einzelteilen in einer Scheune bei Haßfurt. Ursprünglich war das Auto kein Rennwagen, sondern ein Lieferwagen, der von der Firma SKF in Schweinfurt im Zweiten Weltkrieg für die Flak-Verteidigung eingesetzt wurde. Hesse baute daraus einen Rennwagen. Es war wohl das älteste ausgestellte Fahrzeug und ist unverkäuflich.