Filipinos sind ihrer Heimat, ihrer Kultur und auch ihrem religiösen Brauchtum sehr verbunden. Das zeigen sie einmal im Jahr in Eltmann, wenn die Filipinos zu ihrem „Santa Cruzan-Fest“ einladen. Zum zwölften Mal findet es diesen Samstag in Eltmann statt und man kann dabei erleben, mit welcher Begeisterung die philippinischen Mitbürger dabei sind, wenn sie Gottesdienst feiern, in einer feierlichen Prozession in bunten Kostümen und Festtags-Kleidern durch die Altstadt ziehen und dann in der Stadthalle von Eltmann ihr Volksfest feiern.
Land der 7000 Inseln
Feste sind ohne Zweifel ein wichtiger Teil der philippinischen Kultur. Jede Stadt und jedes Dorf hat sein eigenes Fest, das sich auch durch gute und schlechte Zeiten erhalten hat. Fiestas werden auf den Philippinen, die aus über 7000 Inseln bestehen, großgeschrieben. „Flores de Mayo“ (Blumen im Mai) oder „Santa Cruzan“ ist in der philippinischen Geschichte auch als „Königin der philippinischen Feste“ bekannt.
Auch in Eltmann halten die Filipinos diese Tradition aus ihrem Herkunftsland hoch. Unter der Organisation von Jiffer Hermana Majores, Evelyn Franco, Silvia Schwengler, Cely Zier und Marilyn Belagoas wurde das Fest dieses Jahr vorbereitet. Dazu werden viele Gäste aus Schweinfurt, Bamberg, Würzburg, Erlangen, Forchheim, Stuttgart und München erwartet. Aber auch in der Umgebung von Eltmann und im Landkreis Haßberge gibt es zahlreiche Filipinos, die hier eine zweite Heimat gefunden haben.
Seit dem 18. Jahrhundert feiert die katholische Kirche das Maifest und „Santa Cruzan“. An diesem Tag wird speziell der Legende gedacht, in der die heilige Helena, die Mutter des römischen Kaisers Konstantin der Große, im vierten Jahrhundert nach Christus nach Jerusalem ging, um dort nach dem Kreuz Jesu zu suchen. An der Stelle der Kreuzigung grub die Frau der Legende nach drei Kreuze aus und legte ihren kranken Diener auf jedes dieser Kreuze. Als der Diener mit einem dieser Kreuze in Berührung kam, war er laut der Überlieferung geheilt – es galt damit als das Kreuz Jesu.
Rosenkranz zum Auftakt
Zur Feier des Festes treffen sich die Teilnehmer diesen Samstag um 15 Uhr zum Rosenkranz in der Pfarrkirche von Eltmann. Anschließend ist um 16 Uhr ein Festgottesdienst, den Wallfahrtspfarrer Otmar Pottler zusammen mit einem Pfarrer aus München zelebriert. Theresa Kaiser und Gilda Einwag sowie Estelia Müller von der Gebetsgruppe haben den Gottesdienst vorbereitet. Für die musikalische Begleitung sorgen der Jugendchor „Cantarella“ der Sängerlust Eltmann sowie ein Gesangsgruppe der Gebietsgruppe Bamberg-Haßberge.
Anschließend wird sich die Prozession von der Kirche durch die Straßen der Altstadt bis zur Stadthalle bewegen. Der Höhepunkt der Prozession ist die zauberhafte Reina Elena (Königin Helena), die von ihrem Sohn Konstantin begleitet wird. Ein toller Anblick sind aber auch die vielen jungen Damen, die die verschiedenen Charaktere des Gedenkens oder biblische Figuren darstellen. Darunter sind Reyna de los Virgines, die einen Rosenkranz trägt, Reyna Paz (Königin des Friedens), Reyna Esperanza (Königin der Hoffnung), Reyna Justicia (Königin der Gerechtigkeit) und viele andere. Auch Kinder und Jugendliche marschieren in ihren Trachten mit.
Anschließend findet ein großes Fest in der Stadthalle statt, bei dem der Jugendchor „Cantarella“ mitwirkt und zu dem auch die Eltmanner Bürger und Gäste willkommen sind. Auch Bürgermeister Michael Ziegler hat sein Kommen angekündigt. Dabei gibt es auch philippinische Spezialitäten wie Frühlingsrolle, Glasnudeln, Fleisch- und Fischgerichte mit Reis oder Reiskuchen. Auch die Süßspeise „Hola-Hola“ wird serviert und es gibt Verkaufsstände mit landestypischen Spezialitäten. Auch die Geselligkeit mit Tanzeinlagen wird die philippinische Kultur näherbringen.