Rechtzeitig vor Weihnachten erscheint der neue Kunst- und Kulturführer des Landkreises Haßberge. In dem Werk können sich historisch interessierte Bürger auf eine Zeitreise begeben, um mehr über die Geschichte ihrer Heimat zu erfahren. Am Freitagvormittag präsentierte Landrat Wilhelm Schneider das seiner Meinung nach „hervorragend gelungene Werk“, das sich aus seiner Sicht ideal als Weihnachtsgeschenk anbietet. „Es ist ein zeitgeschichtliches Werk von großem Wert“, zeigte sich der Landrat angetan beim Durchblättern des neuen Kunst- und Kulturführers, der gut lesbar zu jedem Kunstschatz im Landkreis führe. Bestückt mit Bildern von historischen bis hin zu modernen Bauten schaffe es das Buch, die Kunst- und Kulturlandschaften des Landkreises zu erfassen.
Viele Puzzleteile ohne Gesamtwerk
Doch zunächst blickte der Landrat auf die Entstehung des Kunst- und Kulturführers, dem in erster Auflage erschienen Vorgänger des neuen Landkreisbuches, zurück. Die Überlegungen, einen neuartigen Führer durch den Landkreis Haßberge zu erstellen, reichten in die 1980er-Jahre zurück. Damals legten die Landkreise einfache, durch Werbung finanzierte Broschüren zur Außendarstellung auf. Die damals Verantwortlichen wollten ein hochwertiges Werk, das dem Landkreis und seiner reichen Kulturlandschaft gerecht würde. Trotz vorhandener Ortschroniken gab es keinen Überblick über den gesamten Landkreis, sondern nur Puzzelteile. Sein Vorgänger Rudolf Handwerker und die Mitglieder des Kulturausschusses waren es, die Mitte der 90er-Jahre einen Impuls setzten, ein Landkreisbuch zu erarbeiten. Ein arbeitsintensiver Prozess über acht Jahre hinweg sollte folgen, bis vor 15 Jahren dann das erste Landkreisbuch für Kunst und Kultur fertig gestellt war.
Vor vier Jahren neuer Auftrag
Damals wie auch heute konnte man den in Haßfurt lebenden und vor allem wegen seiner Kirchenkritik international bekannten Schriftsteller Karlheinz Deschner (1924-2014) dazu bewegen, ein Vorwort zu verfassen. Von den damals 3500 gedruckten Werken sind 80 übrig geblieben. Im Laufe der Jahre zeigte sich jedoch, wie Schneider ausführte, dass sich die Ortsgeschichten änderten. Neue Gebäude entstanden, manche Fotografien waren überaltert und die fachlichen Bezüge mussten neu beurteilt werden. Aus diesem Grund gab der Ausschuss für Kultur, Sport und Tourismus vor vier Jahren den Auftrag, eine neue Fassung des Landkreisbuches in Auftrag zu geben. Das grundlegend überarbeitete Buch liegt nun in der zweiten Fassung vor.
Umfang deutliche gewachsen
Als Partner konnte der Historische Verein Haßberge gewonnen werden, der die Neubearbeitung „mit vielen Anregungen sehr nachhaltig vorantrieb“, wofür der Landrat besonders dankte. Das Bildmaterial stammt ausnahmslos von professionellen Fotografen aus der Region. Bilder wurden ausgetauscht und der Umfang des Buches ist von ursprünglich 296 Seiten auf 362 gewachsen. Bei einer Auflage von 1500 Exemplaren erhält der Historische Verein 300 für seine Mitarbeit. Für die Mitglieder des Vereins gibt es ein kostenloses Exemplar, worauf Vorsitzender Wolfgang Jäger verweist. Die restlichen 950 Kunst- und Kulturführer können im Buchhandel erworben werden. Ein Teil der Bücher behält sich der Landkreis für eigene Zwecke vor. Die Kosten halten sich laut Schneider durch die ehrenamtliche Mitarbeit des Historischen Vereins sowie der Archivpfleger und Chronisten mit rund 20 000 Euro im Rahmen.
Komplett hergestellt von der Layoutgestaltung über den Druck bis zur buchbinderischen Verarbeitung wurde das neue Werk auch in der Region und zwar bei der Firma „Haßfurter Medienpartner“ in der Kreisstadt.
So bekommt man das Buch: Der neue Kunst- und Kulturführer kann ab sofort für 24,80 Euro in den Buchhandlungen in Haßfurt erworben werden. Auch bei der Leseinsel in Ebern werden die Bücher ab Dienstag, 11. Dezember, verkauft. ISBN: 3-938438-25-8
