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Burgpreppach
Alle Hoffnung wird in den Herbst gelegt
Klaus Wichler, Geschäftsführer von „Frankenland-Reisen“, ist von der Corona-Krise schwer getroffen.
Foto: Günther Geiling | Klaus Wichler, Geschäftsführer von „Frankenland-Reisen“, ist von der Corona-Krise schwer getroffen.
Günther Geiling
 |  aktualisiert: 29.03.2021 10:34 Uhr

Der Sommerurlaub ist in diesem Jahr wohl nur noch eine Wunschvorstellung. Noch gibt es keine genauen Perspektiven, es wird sogar ein „Kollaps“ der Reiseveranstalter-Branche befürchtet, die von der „Corona-Krise“ besonders stark gebeutelt wird. Klaus Wichler, Geschäftsführer von „Frankenland-Reisen“ in Burgpreppach, erklärt im Interview, wie er die aktuelle Situation einschätzt.

Frage: Herr Wichler, wie muss man sich ihre Arbeit derzeit vorstellen?

Klaus Wichler: Wir haben in den Monaten Januar/Februar viel Leidenschaft und Engagement in die Saison investiert und wurden auch mit sehr guten Buchungszahlen belohnt. Bereits Anfang März, noch vor offiziellen Reisewarnungen, hatten wir einen Großteil der Reisen zum Schutz unserer Gäste und Mitarbeiter umgebucht. Unsere Busse wurden dann noch zum Rücktransport von deutschen Urlaubern aus Marokko eingesetzt. Anschließend wurde der gesamte Buspark abgemeldet. Ebenso mussten wir für alle Mitarbeiter Kurzarbeit anmelden und kümmern uns nur noch mit einem kleinen Kreis um die Rückabwicklung und Stornierung von gebuchten Reisen.

Ihr Hauptgeschäft ist die Planung und Durchführung von Reisen. Wie sieht es damit aus?

Wichler: Alle Reisen bis Ende Mai sind abgesagt. Wir verfolgen täglich die Entwicklung, um weitere Schritte für künftige Reisen einzuleiten und entsprechend zu reagieren. Gleichzeitig arbeiten wir mit viel Sorgfalt an Alternativen und möglichen Umbuchungen.

Mit welchen Problemen sind sie als Reiseveranstalter vor allem konfrontiert und welche Herausforderungen sehen sie?

Wichler: Die Masse der Stornierungen in sehr kurzer Zeit stellen eine große Herausforderung dar. Auch die Fluggesellschaften, die Kreuzfahrtindustrie und die Hotellerie sind schnell an ihre Grenzen gekommen und deswegen dauert auch die Abwicklung der Vorgänge sehr lange. Auf der anderen Seite zwingt uns die aktuelle Situation, das Reiseprogramm für das restliche Jahr und das Jahr 2021 anzupassen. 

Wie sehen die konkreten Planungen aus?  Ist zu befürchten, dass in diesem Sommer/Herbst nicht mehr viel oder gar nichts mehr läuft?

Wichler: Den neuesten Hinweisen kann man entnehmen, dass der Sommerurlaub nicht gänzlich entfallen muss. Für den Herbst erwarte und wünsche ich mir ein langsames Erholen und das Wiedereinsetzen von Reisen. 

Die Tourismusbranche ist durch die Corona-Krise mit am meisten getroffen. Wie steht es mit der Unterstützung durch die Politik?

Wichler: Als kleines, mittelständisches Unternehmen haben wir bereits 15 000 Euro Soforthilfe schnell und problemlos erhalten. Allerdings ist das nur ein Tropfen auf den heißen Stein, wenn man bedenkt, dass wir in Burgpreppach 50 Mitarbeiter beschäftigen und in unseren Partnerbüros noch einmal 140 Personen für uns tätig sind. 

Die Kundenzufriedenheit ist doch sicher das oberste Ziel in ihrer Branche. Wie schafft man das angesichts der schwierigen Bedingungen?

Wichler: Durch unsere sehr hohe Anzahl an Stammkunden erleben wir hier großes Verständnis. Sicherlich gibt es auch den einen oder anderen Anruf, speziell von Neukunden, die ungeduldig auf ihre Rückzahlung oder ihren Gutschein warten. Aber auch hierfür haben wir Verständnis und versuchen diesen Gästen am Telefon die  Situation zu erklären.

Gibt es bei diesem riesigen Spagat zwischen dem Wunsch nach Gesundheit für die Reisekunden und den Problemen des Unternehmens auch einen positiven Blick in die Zukunft?

Wichler: Finanziell wird uns dieses Jahr schwer treffen. Wir werden aber trotzdem die Zeit nutzen, um die eine oder andere Erfahrung aus dieser schweren Zeit mit in die Zukunft zu nehmen.

 
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