
Groß war die Gratulantenschar am 1. Mai, als Alfons und Lioba Baum, geborene Kirchner, das Fest ihrer "Eisernen Hochzeit" feierten, denn das Jubelpaar war sein ganzes Leben lang in der Dorfgemeinschaft und im kirchlichen Leben aktiv.
So begann ihr Tag auch mit einem Festgottesdienst mit Diakon Joachim Stapf und der "Heilig-Länder-Singgruppe". Auf dem Kirchplatz spielte dann die "Haßbergkapelle Kirchlauter" ein Standkonzert, bevor der erste Bürgermeister Karl-Heinz Kandler für die Gemeinde Kirchlauter und Landrat Wilhelm Schneider für den Landkreis Haßberge ihre Glückwünsche überbrachten.
Aktiv in Vereinen und Organisationen
Zu den Gratulanten zählte natürlich auch die eigene Familie mit einer Tochter, zwei Söhnen, zwei Enkel und einem Urenkel. Alfons und Lioba Baum sind beide "Kirchlauterer Urgewächse" und kennen sich von Kindheit an. In ihren Elternhäusern gab es eine kleine Landwirtschaft. Alfons Baum nahm aber schon im Jahr 1950 bei "Kugelfischer" in Ebern eine Arbeit auf und blieb diesem Unternehmen bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 1992 treu.
Im Jahr 1959 fand die Heirat statt. Die beiden haben drei gemeinsame Kinder, für die insbesondere Lioba sorgte, die auch in der Landwirtschaft mithalf. Ebenso pflegte sie ihre Eltern und Großeltern, die schon sehr früh erkrankten.
Alfons und Lioba Baum engagierten sich von Anfang an in Vereinen und Organisationen. "Wir wollten einfach die ganzen Vereine unterstützen, damit sie zu etwas kommen", meinte Lioba dazu. So sorgte sie für die Pflege und Sauberkeit der Kirchenwäsche. Parallel leiste sie 20 Jahre sowohl als Mesnerin als auch als Lektorin und Kommunionhelferin wertvolle Dienste in der Kirchengemeinde, in der sie bis heute fünf Pfarrherrn begleitete.
Stricken, Fußball und Musik als Hobbies
Neben ihrem Garten widmete sie jede sonstige freie Minute ihrem Hobby Stricken, wo sie unter anderem für arme Kinder und für die Rumänienhilfe strickte. Dies macht sie auch heute noch. "Ich habe erst jetzt wieder für jemanden acht Wollsocken gestrickt und auch nach Rumänien gehen immer noch Stricksachen von mir."
Alfons spielt hingegen Fußball. Beim derzeitigen 75-jährigen Jubiläum des VfR Kirchlauter ist er das älteste Mitglied und gehörte dem Verein schon seit 74 Jahren an. Früh spielte er schon in der Jugend, "als der Verein noch kein Geld und es für die Mannschaft noch keine Trikots gab. So nahmen wir einfach unsere Hemden, färbten sie alle grün und sahen damit zumindest gleich aus. Auch gab es noch keine Fußballschuhe. Aber wir hatten einen Schuster, der die Absätze von unseren normalen Schuhen abriss und Stollen darauf nagelte." Zudem war er auch bei der Feuerwehr aktiv tätig.

Bis zu seinem 24. Lebensjahr spielte er noch in der ersten Mannschaft Fußball, bis die Knie nicht mehr mitmachten. Aber er hatte auch noch eine musikalische Ader und wurde im Alter von 12 Jahren Musiker in der Dorfkapelle, die vorwiegend Kirchenmusik spielte. In der späteren "Haßbergkapelle" blies er dann die Trompete. Auch in der Schola in der Kirche war seine Stimme zu hören. Wie seine Frau war er den kirchlichen Belangen auch sonst aufgeschlossen und gehörte für vier Perioden dem Pfarrgemeinderat an.
Nach seinem Eintritt in den Ruhestand war er noch lange Zeit ehrenamtlicher Hausmeister für die Grundschule Kirchlauter. Das führte außerdem dazu, dass Lioba und Alfons Baum noch 20 Jahre lang den "Lotsendienst für die Schüler zum Schulbus ausübten. "Noch heute gehen junge Erwachsene aus den umliegenden Orten auf uns zu und erinnern an diese Zeit", freut sich Lioba Baum über diese Wertschätzung.