Hofheims Bürgermeister Alexander Bergmann ist neuer Vorsitzender der FBG (Forstbetriebsgemeinschaft Haßberge). Er wurde in der Jahreshauptversammlung in der Alten Schule in Rügheim einstimmig gewählt. Bergmann löst Hofheims Altbürgermeister Wolfgang Borst nach 15-jähriger Amtszeit ab, der zum Ehrenvorsitzenden gewählt wurde.
Birgitt Ulrich, Geschäftsführerin der FBG, bezeichnete das Jahr 2022 als "ein gutes Jahr für die Waldbesitzer". Insgesamt wurden 31.000 Festmeter Holz durch 168 vermarktende Mitglieder vermarktet. Der Löwenanteil fiel auf die Fichte mit 62 Prozent, gefolgt von Kiefern und anderen Nadelhölzern mit 26 Prozent sowie Laubhölzern mit zwölf Prozent.
Gesteigerte Nachfrage
Trotz des vielen Regens habe es Probleme mit Fichten gegeben. Die Käferholzmengen seien regional jedoch sehr unterschiedlich ausgefallen. Die Nachfrage am Laubholzmarkt war so hoch, dass die geforderten Mengen nicht geliefert werden konnten. Von der Brennholznachfrage sei man sogar "überrannt" worden. Die Nachfrage konnte nicht bewältigt werden. Bei den Preisen für Eichenholz habe es einen Anstieg von 15 bis 25 Prozent gegeben, bei der Buche von plus 15 Prozent. Die Holzsubmission, der Verkauf wertvoller Hölzer, habe erst in diesem Jahr stattgefunden. Im Januar kamen 2881 Festmeter Laubholz und 785 Festmeter Nadelholz in die Submission. Im März noch einmal 2303 Festmeter Laubholz.
Im laufenden Jahr bereite die Baubranche als großer Holzabnehmer Sorgen. Hier seien Rückgänge von 27 bis 52 Prozent zu verzeichnen. Sägewerksbesitzer seien verunsichert. Dennoch seien die Holzpreise derzeit auf einem hohen Niveau. Die Aussichten für das zweite Quartal seien jedoch leicht rückläufig. Die Käferholzmengen hätten sich stabilisiert. Ulrich appellierte an die Waldbesitzer, einen geplanten Holzeinschlag mit der FBG abzusprechen, um eine entsprechende Wertschöpfung zu erhalten. Mit einer Kapitalrücklage in Höhe von 763.000 Euro zum Jahresende 2022 sei die FBG Haßberge einzigartig und die größte FBG in Unterfranken.
Zum Ehrenvorsitzenden gewählt
Bei der Neuwahl gab es neben Bergmann keinen weiteren Kandidaten. Er kann als Qualifikation sechs Jahre Mitgliedschaft im Waldausschuss vorweisen. Und: "Mein Großvater war Förster", ließ er die Versammlung wissen. Für seinen langjährigen Einsatz als Vorsitzender wurde Wolfgang Borst zum Ehrenvorsitzenden gewählt und erhielt als Geschenk eine Kirschbaumwurzel. Zweiter Vorsitzender wurde wieder Alexander von Rotenhan, dritter Herbert Stapf.
Andreas Leyrer vom AELF (Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten) ging in seinem Vortrag auf die Trockenschäden im Wald ein. Als "großen Schatz der Haßberge" bezeichnete er die Naturverjüngung in den Wäldern der Haßberge.