An der Albrecht-Dürer-Mittelschule geht es zurzeit emsig zu. Es wird um Ideen gerungen, debattiert und schon erste Schritte werden unternommen, um nachhaltig voranzukommen. Wie kam es dazu? Schüler*innen aus elf Klassen von Jahrgang fünf bis zehn haben sich intensiv mit den Problemen rund um unseren Verpackungs-Abfall auseinandergesetzt. Dabei machte man sich als Erstes klar, dass die in Haßfurt weggeworfene PET-Flasche tatsächlich ihren Weg ins Meer finden kann.
Ein Film, der Gefahren für unsere Ozeane und Tiere aufzeigte, machte die Kinder und Jugendlichen sehr betroffen. Dass jene Getränkeflasche dann auch noch geschätzte 450 Jahre braucht, bis sie sich zersetzt, ist kaum vorstellbar. Abfall nicht einfach in die Natur werfen, folgerte man daraus logisch als Agenda. Dann galt es, sich dem Recycling auf die Spur zu machen, um die Notwendigkeit von richtig entsorgtem Müll zu erkennen. Der Fokus lag dabei auf Plastikmüll, der–landet er in der Wertstofftonne - teils zu neuen Materialien recycelt wird. Es verwunderte dabei alle, dass z.B. schwarze Duschdas–Plastikflaschen nicht wiederverwertet werden, sondern verbrannt werden.
"Da darf man zurecht mit der Politik hadern, dass sie nicht einfach verboten werden. Ihr wisst aber jetzt von dem Problem von schwarzen Plastikflaschen, also könnt ihr sie ja einfach im Regal stehen lassen" ruft die Projektleiterin M. Zettelmeier zum Boykott auf. Außerdem konnten weder die oft unmenschlich Bedingungen in der umweltzerstörenden Aluminiumproduktion, noch der verschwenderische Umgang mit Papier unerwähnt bleiben. Sich dem Begriff der Nachhaltigkeit–inzwischen inflationär verwendet–zu nähern, war ein weiteres Lernziel. Im Beleuchten der drei Aspekte des Ökologischen, Ökonomischen und Sozialen wurde deutlich, wie alles Geschehen global vernetzt ist. Wie schlussfolgernd wir im reichen Norden auch Verantwortung tragen für arme Länder im Süden und die Zukunft unseres Planeten.
Letztendlich stellte es sich als Königsweg heraus, Abfall von vornherein zu vermeiden. Nach der Devise "Der beste Müll ist kein Müll" konnten verschiedene Alternativen betrachtet werden: Unverpackt-Läden, Pfandsysteme, echte Strohhalme, Seife… und umweltschonendere Papierverpackungen statt Plastik. Was ist nun die Challenge? Es gilt, als Klasse, Gruppe oder auch allein, eine Idee zur Müllvermeidung oder zum Recycling an der Schule zu entwickeln und diese dann auch umzusetzen. Die drei besten Ideen – Jury ist die SMV (gewählte Schülervertretung) – erhalten je einen Gutschein vom Weltladen Haßfurt und alle Teilnehmenden eine Kleinigkeit.
Wie nach einem Motto von Rüdiger Nehberg: "Niemand ist zu gering, die Welt zu verändern", machen sich Schüler*innen Gedanken/an die Arbeit- im Schulgebäude, Klassenzimmer und hoffentlich auch zu Hause oder beim Griff zum nachhaltigen Produkt.
Von: Maria Zettelmeier (Lehrkraft, Albrecht-Dürer Schule)