Zahlreiche Gratulanten fanden sich ein, als Agnes Zettelmeier, geb. Bendner, ihren 95. Geburtstag feierte. Hierzu gratulierten vier Kinder (ein Kind ist verstorben), acht Enkel und fünf Urenkel. Glückwünsche des Landkreises Haßberge überbrachte der stellvertretende Landrat Oskar Ebert. Für die Gemeinde Breitbrunn gratulierte Bürgermeisterin Ruth Frank.
Die Jubilarin war mit Franz Zettelmeier verheiratet, dessen große Leidenschaft die Blasmusik war. Auf Initiative des Tuba-Spielers war 1970 die Gründung der "Jugendblaskapelle Breitbrunn" in die Wege geleitet worden. Beruflich war er im Steinbruch beschäftigt, starb aber schon 1979 im Alter von nur 49 Jahren.
Agnes Zettelmeier war in jungen Jahren in einem Haushalt in Wasserburg und im Schuhhaus Zeller in Bamberg beschäftigt. Als Mutter und Hausfrau kümmerte sie sich um die Erziehung ihrer Kinder. Durch die Nähe des Elternhauses zur Kirche – es stand gleich unterhalb – engagierten sich sowohl ihr Großvater Georg, als auch ihr Vater Andreas sowie später Bruder Alois für die Gottesdienste. Sie läuteten die Glocken. Auch Agnes Zettelmeier zog in ihrer Jugend öfter mit am Glockenstrang.
So war es kein Wunder, dass sie sich auch in der Kirchenverwaltung und im Pfarrgemeinderat engagierte und in der Schola sang, die die Gemeinde anleitete, als das neue Liederbuch eingeführt wurde. Lange Zeit war sie Kassiererin im Vorstand des Ortsverbands der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB).
Als die Schulhäuser in den Dörfern noch von ehrenamtlichen Helfern gereinigt wurde, war auch Agnes Zettelmeier dabei. 37 Jahre lang sorgte sie mit einer Kollegin für Sauberkeit in der Schule und in den Klassenzimmern.
Besondere Freude bereiteten Agnes Zettelmeier immer der Gesang. Sie trat mit Freundin Frieda Strätz bei Bunten Abenden auf oder stand in der Bütt, wenn die KAB zum Fasching in den Saal des Gasthauses "Weißer Bock" einlud. Ihren letzten Auftritt wagte sie noch mit 90 Jahren zusammen mit ihrer Enkelin.
Ihren Lebensabend verbringt Agnes Zettelmeier mit Unterstützung ihrer Kinder im Haus von Sohn Arnold. Dabei geht sie zweimal die Woche in die Tagespflege nach Ebern, wo ihr die Begegnung mit den anderen Senioren Freude macht und Abwechslung bringt. Ebenso besucht sie noch das Generationencafe. Das Stricken ist bis ins hohe Alter ihre Leidenschaft geblieben. Traditionell werden ihre Kinder zu Weihnachten mit Socken beschenkt.