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Stöckach
Großes Interesse an der Gemeindewerkstatt in Bundorf: Was Bürgerinnen und Bürgern sich dort für ihre Gemeinde wünschen
Im Dorfgemeinschaftshaus Stöckach wurde auf engstem Raum heiß diskutiert
Foto: Werner Mock | Im Dorfgemeinschaftshaus Stöckach wurde auf engstem Raum heiß diskutiert
Werner Mock
 |  aktualisiert: 30.10.2024 02:45 Uhr

Äußerst groß war das Interesse und der Beteiligungswille der Bundorfer Bürger, neue Maßnahmen und Projekte für ihre Gemeinde und die Gemeinde-Allianz Hofheimer Land vorzuschlagen. So war jüngst das Dorfgemeinschaftshaus Stöckach bis auf den letzten Platz gefüllt. Bürgermeister Hubert Endres freute sich über das große Interesse und animierte zur Mitarbeit. "Es gibt bestimmt noch Dinge in Bundorf, die verbesserungswürdig sind."

Auf engstem Raum wurden drei Arbeitsgruppen gebildet, deren Aufgabe es war, Zukunftsthemen, Schwerpunkte der Zusammenarbeit sowie konkrete Projekte und Maßnahmen auf Gemeindeebene und gemeindeübergreifend zu erarbeiten. Der Sprecher der jeweiligen Arbeitsgruppe erläuterte anschließend für alle Anwesenden die auf einem Plakat aufgeschriebenen Zukunftsthemen seiner Gruppe.

Hervorgehoben wurde das Leerstandsmanagement, das in den zurückliegenden Jahren in Bundorf ausgesprochen gut gelaufen ist. Hintergrund war, dass Bürgermeister Hubert Endres den Allianzmanager Philipp Lurz unterstützte und Endres dieses Thema zur eigenen Chefsache erklärt hatte.

Integration der Neubürger

Wichtig war in diesem Zusammenhang die Integration der Neubürger, dass diese in die Vereine und in die Dorfgemeinschaft mit aufgenommen werden. Als notwendig wurde erachtet, Infoveranstaltungen für Neubürger anzubieten. Hierdurch könnte ihnen die Chance gegeben werden, zu erfahren, welche Angebote es gibt, wie man sich vernetzen kann und wie man für seine Belange den Ansprechpartner in Bundorf findet.

Etwas hitzig wurde die Diskussion hinsichtlich der Festlegung von traditionellen Terminen und Festen, da es in der Vergangenheit innerhalb von Bundorf zu Terminüberschneidungen kam. Zukünftig ist beabsichtigt, sich zusammenzusetzen und die Termine abzusprechen.

Zum Thema Vereine wurde gewünscht, dass es kein "Kirchturmdenken" geben soll, Dorffeste etc. gegenseitig besucht werden, dadurch Vereine weiter bestehen können und so die Gemeinschaft untereinander wachsen soll. Ergänzend kam zur Sprache, dass in jedem Ortsteil reges Vereinsleben herrscht.

Ein Vorschlag war die Einführung von Familiennachmittagen. Ebenso sollte das Seniorencafé häufiger gemeindeübergreifend stattfinden, sodass alle Bürger, aus allen Ortsteilen, zum Seniorencafé zusammenkommen. Die Dorfgemeinschaftshäuser seien sehr schön, könnten aber noch mehr mit Leben erfüllt werden. Dass ein Dorfgemeinschaftshaus in Schweinshaupten noch fehle, wurde bemängelt, da alle Ortsteile gleich behandelt werden sollten.

Es kam viel Positives zur Sprache

So laufe der Glasfaserausbau gut, koordiniert mit der Stromverkabelung. Stolz wurde erwähnt, dass ein großes Solarwerk vorhanden sei, das erneuerbare Energie erzeugt. In den Neubaugebieten gäbe es bedarfsorientierte Flächen und nicht riesig große versiegelte. Mittlerweile gäbe es einige Ferienwohnungen und Wirtshäuser würden sich langsam etablieren.

Handlungsbedarf wurde hinsichtlich der Mobilität gesehen. "Callheinz" sei eine Supereinrichtung für Leute, die nicht mobil seien. Als Verbesserungsvorschlag wurden eine bessere Info und mehr Haltestellen erwähnt.

Der Landkreis Rhön-Grabfeld hat ein Projekt namens "Azubi-Shuttle" initiiert, das im Rahmen des Programms "Land-Mobil – unterwegs in ländlichen Räumen" gefördert wurde. Ein solches wäre auch für den Landkreis Haßberge von Vorteil. Hierbei werden Auszubildende zu ihren Betrieben beziehungsweise von dort aus nach Hause befördert, sofern keine Linienbusverbindung besteht. Es dürfe nicht sein, dass die Mobilität ein Hinderungsgrund sei, eine Ausbildungsstelle anzunehmen.

Vorgeschlagen wurde auch ein Einkaufsservice, oder die Vermittlung einer Mitfahrgelegenheit zum Einkaufen nach Hofheim. Hierbei erinnerte sich ein Teilnehmer an den Lebensmittel-Verkaufswagen zurück, der früher regelmäßig durch die Dörfer fuhr. Schön wäre es, wenn es so etwas wieder gäbe.

Erweiterung der Radwege

Als notwendig wurden Radwegeerweiterungen erachtet, wobei der Anschluss von Stöckach an den Radweg Richtung Hofheim oberste Priorität hätte. Die Feldwegeinstandsetzung sei, vor allem in Stöckach, ein großes Problem. Der Winterdienst bekam ein großes Minus und wurde als überflüssige "Geldverbraterei" bezeichnet. Stattdessen wurde der Wunsch nach einem Bauhof geäußert. Fragen blieben offen hinsichtlich der Streuobstwiesen und deren Verpachtung und Pflege.

Die Themen waren breit gefächert, so kamen Mehrgenerationen- und Tiny-Häuser für junge Familien ins Gespräch, dass ein Wohnmobilstellplatz am See in Schweinshaupten seinen Platz finden könnte und die Bürger für die Grünflächen vor ihren Häusern Patenschaften übernehmen könnten, was auch der Gemeinde Bundorf Kosten sparen würde.

Als Vorteil würde gesehen werden, wenn innerhalb der Allianz-Gemeinden ein Synergieeffekt erzielt werden könnte und so ein Vorteil für alle Gemeinden geschaffen würde, beispielsweise im Austausch von Maschinen etc. Der Geschäftsführer des Planungsbüros Philipp Ruhstorfer war erfreut, dass zu allen Themenfeldern so viele Vorschläge kamen. Bürgermeister Huber Endres bezeichnete in seinem Schlusswort den Abend als äußerst produktiv, der alle weitergebracht habe.

 
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