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Bamberg: Die Ärzte sind "eher impffreudig“
Der Corona-Impfstoff wird in Kühlfahrzeugen transportiert und nach der Anlieferung in Kühlboxen umgepackt.
Foto: Marion Krüger-Hundrup | Der Corona-Impfstoff wird in Kühlfahrzeugen transportiert und nach der Anlieferung in Kühlboxen umgepackt.
Marion Krüger-Hundrup
 |  aktualisiert: 29.03.2021 10:28 Uhr

Die kritischen Bereiche zuerst, lautet die Devise in der Aktion mit dem Corona-Impfstoff am Klinikum Bamberg. Also die Abteilungen, in denen das medizinische Personal besonders gefährdet ist, sich mit dem Virus anzustecken oder es zu übertragen. Das sind die sensiblen Bereiche Radiologie, Notaufnahme, Intensivstation, Dialyse, SAPV, Geriatrie, Covid 19-Stationen. „Wir können natürlich nicht alle gleichzeitig impfen lassen wegen möglicher Nebenwirkungen, damit nicht eine ganze Station ausfällt“, erklärt Martin Hardt. Und außerdem gebe es ohnehin noch nicht genügend Impfstoff für alle, fügt der Geschäftsführer „Saludis“ hinzu. Dieses Zentrum für rehabilitative Medizin der Sozialstiftung führt den betriebsärztlichen Dienst am Klinikum Bamberg.

So war es Betriebsarzt Dr. Georg Knoblach, der am Montag die erste Mitarbeiterin des Hauses impfte: Eine Medizinisch-technische Radiologieassistentin, hatte sich freiwillig für diesen Pieks gemeldet. Und mit ihr knapp 100 weitere Mitarbeiter, die an den Weihnachtsfeiertagen per E-Mail über den vorgezogenen Start der Impfaktion informiert wurden. Am Dienstag ging es weiter mit 150 Impfdosen: „Die sollen bis Ende der Woche verimpft werden“, sagt Martin Hardt.

Da das Klinikum überraschend viele Impfdosen erhalten habe, müsse bis jetzt keine weitere Priorisierung in den kritischen Bereichen vorgenommen werden: „Wir können bis jetzt jeden Freiwilligen impfen“, hebt Hardt hervor. Und fügt hinzu, dass die Bereitschaft zur Impfung „unterschiedlich“ sei: „Die Ärzte sind eher impffreudig“, bilanziert er, ohne schon eine genaue Prozentzahl der Mitarbeiter nennen zu können, die dabei sein wollen. Aus Datenschutzgründen werde der Arbeitgeber Sozialstiftung ohnehin nicht erfahren, wer geimpft ist und wer nicht.

Die Sozialstiftung mit all ihren Töchtern hat immerhin 4.500 Angestellte. „Stück für Stück wird die Impfung allen angeboten“, versichert Felix Holland. Als Vorsitzender des Personalrates ist er in die Absprachen über die Systematik der Reihenfolge eingebunden. Bislang habe es aus dem Personal keine Anfrage an ihn über die Notwendigkeit oder Sinnhaftigkeit einer Impfung gegeben, sagt Holland. Er selbst werde sich jedenfalls impfen lassen, weil die Corona-Impfung „eine realistische Chance ist, die Pandemie im nächsten Jahr zu überwinden“. Er werde sich aber noch gedulden und sich „hinten anstellen, weil ich ja kaum Patientenkontakt habe“, so der Personalratsvorsitzende.

Ähnliches sagt Betriebsarzt Knoblach. „Ich bin nicht in der Priorisierung, sobald ich drin bin, lasse ich mich impfen.“ Zumal die gestrige Aktion „sehr gut gelaufen ist“. Es habe keine Bevorzugung einer Berufsgruppe gegeben, sondern es sei nach dem Eingang der digitalen Anmeldung gegangen.

Knoblach, der auch Vorsitzender des Ärztlichen Kreisverbandes Bamberg ist, spricht davon, dass das Impfen am Klinikum „toujours so weitergeht, bis der Impfstoff in die Praxen kommt“. Wann das sein wird, ist noch offen.

 
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