Die Hälfte des aktuellen Gremiums werden dem Gemeinderat Rauhenebrach in der neuen Amtszeit nicht mehr angehören. Acht Mitglieder verabschiedete Bürgermeister Matthias Bäuerlein in der Sitzung, die am Dienstag in der Aula der Schule in Untersteinbach stattfand, mit einem herzlichen Dank aus ihrem Amt.
Ein kommunales Mandat zu übernehmen, das sei durchaus eine Herausforderung, so der Bürgermeister, denn man stehe noch stärker in der Öffentlichkeit als bei einem Vereins-Ehrenamt. Neben den Sitzungen stecke noch viel mehr Freizeit darin, als Gemeinderatsmitglied die Gemeinde zu gestalten. Am Ende seiner eigenen ersten Amtszeit dankte Bäuerlein für die Zusammenarbeit. "Ich glaube, ich bekomme Zustimmung, wenn ich sage, dass wir durchaus kein einfaches Gremium waren", erinnerte er an manche lange Sitzung mit langwierigen Diskussionen. "Aber in der Bilanz haben wir hier immer positive Ergebnisse für die Gemeinde gefunden."
Wie fordernd ein kommunales Ehrenamt ist, zeigt auch die relativ große Anzahl von Gremiums-Mitgliedern, die nach einer Amtszeit nicht mehr zur Wahl standen. Stolze 24 Jahre im Gemeinderat gestaltete Monika Weinbeer in der CSU-Fraktion mit, engagierte sich vielfältig, vor allem auch als langjährige Vorsitzende des Rechnungsprüfungsausschusses. Sie hatte sich für die Verabschiedungssitzung entschuldigt. 18 Jahre lang vertrat Jürgen Schug nicht nur die Interessen seines Heimatortes Fürnbach und brachte sein berufliches Wissen ein. Nach jeweils sechs Jahren verabschiedete Bürgermeister Bäuerlein Claudia Ebert (Koppenwinder Liste), Rainer Wirth (Wustvieler Liste), Frank Schilling (unabhängig), Ludwig Popp und Ingo Reinhart (beide CSU). Berthold Moser von der Freien Wählerschaft Rauhenebrach rückte vor zwei Jahren in das Gremium nach.
Der neue Gemeinderat von Rauhenebrach wird aufgrund der Bevölkerungsentwicklung nur noch 14 Sitze haben.
95 000 Euro für Prallschutz in Schulturnhalle
Vor der eigentlichen Sitzung konnten die Gemeinderatsmitglieder die fertige Schulturnhalle besichtigen. Nachdem vor acht Jahren die Halle schon energetisch außen saniert wurde und neue Fenster erhielt, wurde jetzt innen ein Prallschutz angebracht. 95 000 Euro hat das gekostet. Damit entspricht die Halle jetzt aber allen modernen Unfallverhütungsanforderungen. Vor allem die neuen Tore zu den Geräteräumen und die Türen sind eine wesentliche Verbesserung – und die Wahl von hellem Holz wertet die Halle zudem optisch auf. Die Turnhalle steht neben dem Schulsport auch dem Breitensport durch die Vereine zur Verfügung und wird intensiv genutzt.
"Nahezu eine Punktlandung" war die Jahresrechnung 2019, die Bürgermeister Matthias Bäuerlein vorlegte. Im Verwaltungshaushalt waren 5,5 Millionen Euro angesetzt, das Rechnungsergebnis beläuft sich auf 5,49 Millionen. Ähnlich ist es im Vermögenshaushalt, hier waren Investitionen von 3,7 Millionen Euro geplant, 3,43 Millionen wurden tatsächlich umgesetzt. Der Gemeinderat nahm das Ergebnis zur Kenntnis, jetzt kann die örtliche Rechnungsprüfung in Aktion treten.
Außerdem informierte der Bürgermeister über die Anstrengungen, den Bebauungsplan für das Gewerbegebiet "Mühläcker" am östlichen Ortsrand von Untersteinbach zu aktualisieren. Der Bebauungsplan stammt aus dem Jahre 1969 und soll auch ein Stück weit erweitert werden.
Umstellung der Straßenbeleuchtung
Die Straßenbeleuchtung soll nach dem Willen des Gemeinderates im gesamten Gemeindegebiet auf LED umgestellt werden, nicht schrittweise. Das würde nach einem vorliegenden Angebot 67 565 Euro kosten. Jürgen Schug warnte allerdings davor, bei den 85 Peitschenlampen nur die Leuchtmittel auszutauschen. Ein zufriedenstellendes Ergebnis könne nur erzielt werden, wenn ein neuer LED-Kopf montiert werde. Der Gemeinderat blieb beim Grundsatzbeschluss und ermächtigte den Bürgermeister, ein entsprechend Nachtragsangebot einzuholen.
Einstimmig war der Gemeinderat dafür, die interkommunale Allianz "Lebensregion Plus" fortzuführen, die 2002 gegründet wurde. ILE-Managerin Ulla Schmidt soll auch weiterhin ihr Büro im Rathaus in Untersteinbach haben. Über die Lebensregion wird sich Rauhenebrach auch an der Freizeitlinie "Bier-Express" beteiligen. Dieser soll Tagestouristen aus den benachbarten Ballungsräumen in den Landkreis bringen.
Auf rund 15 000 Euro summieren sich die Ausrüstungsgegenstände, die in diesem Jahr für die Feuerwehren angeschafft werden, die Bedarfsliste haben die Kommandanten erstellt und im Vorfeld mit der Gemeindeverwaltung abgestimmt.