Für rund 300 junge Menschen ging am Freitag ihre Berufsschulzeit zu Ende. Statt in einer großen Veranstaltung mit anschließendem Schulhoffest gab es heuer viele kleine Abschiedsfeiern. Der Schulhof hätte wegen der laufenden Generalsanierung ohnehin nicht zur Verfügung gestanden.
So wurden die Abschlusszeugnisse für die Kaufleute, die Kinder- und Sozialpfleger, die Technischen Assistenten für Informatik und die Absolventen der Berufsfachschule für Ernährung und Versorgung in den Klassenzimmern überreicht – mit gebührendem Abstand und ein bisschen weniger feierlich. Aber ein Zuschicken der Zeugnisse war für die Schulleitung keine Option, schließlich markiert dieser Tag für die jungen Menschen den Start ins Berufsleben als Fachkraft.
Selbstdisziplin bewiesen
Und auch die Besten unter den Absolventen sollten entsprechend gewürdigt werden, "denn gerade heuer ist ein Abschluss mit 1,0 oder 1,3 ein Zeichen von Selbstdisziplin und Leistungsbereitschaft", so Schulleiterin Heidrun Görtler. Schließlich habe noch nie ein Abschlussjahrgang mit so vielen Unsicherheiten in der Prüfungsvorbereitung leben müssen. Als "digtal natives" hätten die jungen Leute in der Krise aber einen großen Vorteil. Sie seien bestens gerüstet, um das Zeitalter 4.0 zu gestalten.
Sie wünschte allen ausgezeichneten Absolventen, dass sie sich in ihren Berufen wohl fühlen. "Wenn Ihr vor Entscheidungen steht, dann wägt sachlich ab, wenn es dann noch Zweifel gibt, dann lasst aber Euer Herz sprechen", empfahl sie.
Man dürfe stolz sein, der oder die Beste zu sein, erklärte stellvertretender Landrat Michael Ziegler. Schließlich sei so eine Leistung erarbeitet. Allerdings gehe es nicht immer nur um Bestleitungen, man müsse sich auch immer bewusst sein, dass jeder etwas Besonderes sei. "Bleibt ehrlich, bleibt menschlich, redet miteinander, nicht nur über Whatsapp", das wünschte Ziegler den jungen Leuten.
Herbert Elflein freute sich als Vorsitzender des Freundeskreises, dass es doch noch einen würdigen Rahmen für die Auszeichnung gab. Die meisten Preise kommen vom Freundeskreis. Stifter von Preisen sind außerdem Valeo, vertreten von Ausbildungsleiter Walter Stephan und die Sparkasse, die von Oliver Fesser vertreten wurde. Den Preis der Kreishandwerkerschaft überreichte der stellvertretende Schulleiter Jochen Brüggemann.
Eine Anerkennung für die Preisträger war auch die Verköstigung für den corona-gerechten Stehempfang anschließend, die mit viel Liebe und Können vom Mensa-Team der Heinrich-Thein-Berufsschule vorbereitet war. Um die Verbundenheit der Schule mit ihren Absolventen herauszustellen, bekamen außerdem alle 300 Abschlussschüler eine Mund-Nase-Bedeckung mit dem gestickten Schriftzug der Schule als Erinnerungsgeschenk.