
Am 1. April 20211 übernahm Angelika Krines mit der Eröffnung die Leitung der Senioren-Wohngemeinschaft "St. Martha" in Knetzgau. Basis für diese verantwortungsvolle Aufgabe waren ihre Ausbildung zur Pflegefachkraft, die Weiterbildung zur gerontopsychiatrischen Fachkraft, 15 Jahre Berufserfahrung und die Liebe zum Beruf.
Neuland war damals für Frau Krines das Konzept Senioren-WG, welches sich unter anderem mit der maximalen Aufnahme von zwölf Bewohnern von anderen Häusern unterscheidet. Die Umsetzung der Selbstbestimmung aller Bewohner waren der "Chefin", wie sie meist von Kolleginnen und Bewohnern genannt wurde, ein wichtiges Anliegen. Jeder neue Bewohner sollte gleich das Gefühl haben, in einer Familie aufgenommen zu werden. So war und ist es selbstverständlich, alle kirchlichen und weltlichen Festtage in der WG-Familie zu feiern. Ausflüge, hausinterne Sommerfeste und Faschingsfeiern und natürlich alle Geburtstage sind im Jahresplaner fest verankert. Die jeweiligen komplexen Planungen und die tatkräftige Unterstützung bei der Umsetzung waren für Frau Krines stets eine Herzensangelegenheit und selbstverständlich.
Die Motivation zum Mitmachen an ihren Bewohnern zu steigern, brachte so manchem ein Stück Lebensqualität zurück. So unterstrichen Aussagen von Bewohnern wie … im Himmel kann es nicht schöner sein… , oder … da bin ich und da bleib ich, das herzliche und menschliche Miteinander.
Zum 30. März 2024 ging nun die "Seele von St. Martha" in den wohlverdienten Ruhestand. Dass man ihre sehr geschätzte Angelika nicht einfach so gehen lassen konnte, war bei den Kolleginnen schnell klar. So planten die Mitarbeiter eine große Abschiedsfeier.
Nach einer gemeinsamen Kaffeetafel mit den Bewohnern wurde Angelika Krines von insgesamt 85 Gästen überrascht. Darunter viele Angehörige ehemaliger Bewohner, gute Geister des Hauses wie Hospitzbegleiter, Betreuer, Kolleginnen vom Haus und der Sozialstation, Rentnerinnen, die im Haus mit tätig waren usw. Sehr emotional wünschte jeder Angelika alles erdenklich Gute für den Ruhestand. Die Bewohner zeigten ihre Hoffnung auf gelegentliche Besuche ihrer Chefin in der WG, was sie auch mit einem weinenden Auge versprach.
Von: Reinhilde Finger, Mitarbeiterin Senioren-WG St. Martha
