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Abi-Zeugnis: Für die Reise in die Zukunft gerüstet
88 Abiturienten konnten bei der Abschlussfeier am Friedrich-Rückert-Gymnasium ihre Reifezeugnisse in Empfang nehmen.
Foto: Günther Geiling | 88 Abiturienten konnten bei der Abschlussfeier am Friedrich-Rückert-Gymnasium ihre Reifezeugnisse in Empfang nehmen.
Günther Geiling
 |  aktualisiert: 29.03.2021 10:52 Uhr

„Das Abitur ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen, spannenden, vielseitigen und erfüllten Leben – wenn sie diesen Schlüssel nutzen. Es kommt also auf sie an, dass sie diesen Schlüssel nutzen und dass sie die Freiheit, in die wir sie heute entlassen, gewinnbringend zu nutzen wissen. Dabei kommt es auf Tugenden an wie Fleiß, Zielstrebigkeit, Engagement und Einsatzbereitschaft.“ Dies betonte Oberstudiendirektor Martin Pöhner bei der Abschlussfeier am Friedrich-Rückert-Gymnasium, bei der 88 Abiturienten ihr Reifezeugnis in Empfang nehmen konnten.

Stellvertretender Schulleiter Steffen Schlüter sprach vom wichtigsten Tag für ein Gymnasium im Jahreslauf, aber auch für die Absolventen, denn sie hätten das Ziel ihrer schulischen Laufbahn erreicht.

Etappenziel erreicht

„Sie haben ihr erstes eigenes Etappenziel erreicht: quasi den Gipfel der schulischen Bildung, das Abitur. Mit dem Abiturzeugnis in der Tasche sind sie nun bestens für die Reise in die Zukunft gerüstet. Und die gute Nachricht für sie: Ihre Perspektiven und Chancen, hier bei uns in der Region, einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz zu finden stehen sehr gut. Kaum eine junge Generation hat nach Schulende einen so aufnahmebereiten Arbeitsmarkt vorgefunden wie sie“, betonte Landrat Schneider.

Das liege zum einen an der demografischen Entwicklung und zum anderen an der guten wirtschaftlichen Lage in unserem Landkreis. „Sie haben hier in ihrer Heimat gute Chancen, einen Beruf zu ergreifen, der ihren Stärken und Neigungen entspricht und in dem sie erfolgreich zeigen können, was in ihnen steckt.“

Der Landkreis arbeite ständig daran, sich als Wirtschaftsstandort weiterzuentwickeln. Dazu gehöre auch, dass man in den kommenden Jahren rund 60 Mio Euro in die Bildungseinrichtungen stecke. Auch das Friedrich-Rückert-Gymnasium mache man fit für die Zukunft. „Die Kosten für den Neubau liegen bei rund 26 Millionen Euro – das ist ein Kraftakt für unseren Landkreis. Aber gerade diese gewaltige Investition zeigt den Stellenwert dieser Schule und des Bildungsangebotes in unserem Landkreis insgesamt.“

Eintrittskarte für die Welt

Bürgermeister Jürgen Hennemann bezeichnete das Abitur als „die Eintrittskarte für die Welt da draußen. Es liegt an ihnen, diese Karte auch erfolgreich einzulösen.“ Sicher werde man irgendwann auch an diese zwölf Jahre mit Sehnsucht zurückdenken, aber eine Rückfahrkarte dorthin gebe es nicht. Er forderte auch dazu auf, sich mit der Umwelt und ihren Mitmenschen zu beschäftigen und sich in die Gesellschaft einzubringen. Demokratie sei immer noch und erneut alles andere als selbstverständlich. „Gehen sie als gebildete und selbst denkende Menschen nicht populistischen Blendern auf den Leim, die mit einfachen Lösungen daherkommen und auch noch andere zu Schuldigen erklären. Treten sie immer für eine tolerante Gesellschaft ein.“

Zitat von Aristophanes

Elternbeiratsvorsitzender Ulrich Nembach zitierte aus der griechischen Antike den Komödienschreiber Aristophanes mit den Worten „Bildung bedeutet nicht, ein Gefäß zu füllen, sondern ein Feuer zu entfachen“. Das Abitur tauge deswegen auch nur bedingt als Gradmesser für Bildung, aber er hoffe, dass es Funken in den Jugendlichen erglühen lasse. Dabei wünschte er sich, dass diese Erkenntnis von Aristophanes auch im Neubau verewigt werde.

Schulleiter Oberstudiendirektor Martin Pöhner zitierte aus der einzigen Pflichtlektüre, die es am bayerischen Gymnasium gebe, nämlich aus Goethes Faust. „Habe nun, ach! Philosophie, Juristerei und Medizin, und leider auch Theologie durchaus studiert, mit heißem Bemühn. Da steh ich nun, ich armer Tor und bin so klug wie zuvor.“ Dagegen wolle er beweisen, dass Dr. Heinrich Faust nicht Recht mit seinem Zitat habe.

„Sie haben den höchsten Schulabschluss erworben und nun steht ihnen die Welt offen: Sie können alles studieren, was sie möchten, vielleicht manchmal auch mit der gewissen Hürde des Abiturschnittes. Ich bin aber davon überzeugt, dass ihnen die Zeit an unserer Schule sehr wohl die Möglichkeit gegeben hat, sich zu orientieren und herauszufinden, wo ihre Stärken sind.“

Kompetenzen erworben

Dazu habe man auch entsprechende Kompetenzen an der Schule erworben und als Erstes nannte Pöhner dabei das „Durchhaltevermögen“. In der Schule war man sicherlich gefordert, sich für Dinge zu interessieren, von denen man sich nie vorstellen konnte, sie zu benötigen. Wie wichtig so etwas sei, hätten einige nicht gleich bemerkt und bei der Vorbereitung auf die Abiturprüfung auf „Lücke gelernt oder die Schmalspurvariante gewählt“. Das habe aber zu bösem Erwachen geführt.

Eine zentrale Qualifikation seien die Erfahrungen der Zusammenarbeit im Team und ganz besonders auffällig sei das im musikalischen Bereich. Außerdem lege die Schule besonderen Wert auf eine „Offenheit und Aufgeschlossenheit für andere Kulturen und Sprachen“.

Abiturrede

„Das Abitur hat ihnen ein recht umfassendes Allgemeinwissen beschert und einen Einblick in ganz verschiedene Bereiche“. Er riet: „Legen sie sich jetzt nicht in einen Liegestuhl, sondern gehen sie ihren Lebensweg engagiert weiter!“

In einer sehr amüsanten Art blickten Kristin Schley und Erik Simon in ihrer Abiturrede auf die Schulzeit zurück, gingen dabei auf das Lernen, aber auch so manche Unzulänglichkeiten ihres Gymnasiums und der dringenden Sanierung ein.

Die Schulbesten der Abiturienten mit stellvertretendem Schulleiter Steffen Schlüter, Leon Schönecker, Patricia Schmul, Marie Deublein, Lisa Mederle, Oberstudiendirektor Martin Pöhner und Oberstufen-Koordinatorin Bettina Natterer.
Foto: Günther Geiling | Die Schulbesten der Abiturienten mit stellvertretendem Schulleiter Steffen Schlüter, Leon Schönecker, Patricia Schmul, Marie Deublein, Lisa Mederle, Oberstudiendirektor Martin Pöhner und Oberstufen-Koordinatorin ...
Kristin Schley und Erik Simon bei ihrer Abitur-Rede.
Foto: Geiling | Kristin Schley und Erik Simon bei ihrer Abitur-Rede.
Eine „musikalische Einlage“ präsentierten auch die Abiturienten.
Foto: Günther Geiling | Eine „musikalische Einlage“ präsentierten auch die Abiturienten.
 
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