Vor kurzem habe ich wegen einer Vertragsänderung meines Handys mit dem zuständigen Dienstleistungsbetrieb telefoniert. Nachdem ich mehrmals von einer Computerstimme weitergeleitet worden war, hatte ich dann endlich einen echten Menschen am Telefon, der mir höflich erklärt hat, dass er nicht zuständig ist.
Es ist ein Kennzeichen unserer modernen Welt, dass kaum einer einfach „nein“ sagt, sondern dass man abgewiesen wird, indem man weitergeleitet wird an Personen, die nicht zuständig sind. Manchmal spüren wir das auch im Umgang mit Kollegen/innen, Nachbarn, Leuten aus dem Ort. „Mal schau'n...“ heißt es dann, oder: „Warum fragst du nicht den und den?“ Immer wieder machen wir in unserem Leben Erfahrungen, die den Verdacht in uns wecken könnten, auch Gott, unser himmlischer Vater, würde uns abweisen oder sich für nicht zuständig erklären. Wenn unser Leben nicht so läuft wie wir es gerne hätten, wenn ein Schicksalsschlag uns getroffen hat, wenn unsere Gebete offensichtlich nicht erhört werden. Dann ist es gut, sich noch einmal zu vergewissern. Die Zusage Gottes ernst zu nehmen, dass er bei uns ist, dass er uns nicht verlässt und nicht verstößt. Immer wieder hat unser Herr Jesus Christus die Menschen, die ihm nachgefolgt sind, darauf hingewiesen. Zum Beispiel im Johannesevangelium im 6. Kapitel. Dort sagt er (V 37): „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht wegstoßen.“
Er fühlt sich zuständig für uns, er leitet uns nicht an irgendjemand anderes weiter, er weist uns nicht ab, wenn wir zu ihm kommen. Wir kommen zu ihm, dadurch dass wir getauft sind. Wir kommen zu ihm in den Gottesdiensten, die wir feiern. Wir kommen zu ihm, wenn wir zu ihm beten. Und dann hat er für uns Zeit, weist uns nicht ab und leitet uns nicht weiter, sondern empfängt uns mit offenen Armen. Ich wünsche Ihnen und mir, dass wir das im Jahr 2015 immer dann besonders spüren dürfen, wenn wir es besonders brauchen können.