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Obertheres: Abbruch der alten Turnhalle wird teurer als gedacht
Die alte Turnhalle in Obertheres: Über eine halbe Million Euro werden der Abbruch und die Entsorgung der schadstoffbehafteten Materialien kosten.
Foto: Christian Licha | Die alte Turnhalle in Obertheres: Über eine halbe Million Euro werden der Abbruch und die Entsorgung der schadstoffbehafteten Materialien kosten.
Christian Licha
 |  aktualisiert: 27.03.2021 02:16 Uhr

Als "Wundertüte" im negativen Sinn bezeichnete Bürgermeister Matthias Schneider in der Gemeinderatssitzung am Montag den Abriss der alten Turnhalle in Obertheres. Über eine halbe Million Euro soll das Vorhaben kosten, das aufgrund der Entsorgung von schadstoffbehafteten Materialien so teuer wird.

Das Büro GeoCon aus Eggolsheim hat die Voruntersuchungen mit ausführlicher Probenentnahme und chemischen Analysen durchgeführt. Hierbei stellte sich heraus, dass unter anderem das Dach in weiten Teilen mit Asbestzementplatten gedeckt ist, Fassadenbereiche mit asbesthaltigen Putz versehen sind, im Turnhallenboden asbesthaltige Fugenmasse verbaut ist und teerartige Anhaftungen an Betonteilen vorhanden sind.

Die Gesamtkosten belaufen sich nach Schätzung des Büros auf rund 565 000 Euro. Alleine die Schadstoffsanierung und die Verwertung beziehungsweise Entsorgung der Materialien kosten 317 000 Euro. Der Abriss der Turnhalle ist notwendig, um die weitere Umfeldgestaltung des neuen Dorfgemeinschaftszentrums und der Schule voranzutreiben. Nun soll beim Amt für ländliche Entwicklung angefragt werden, ob für den unerwartet hohen Aufwand eine Fördermöglichkeit bestehe.

"Wir wollen für unserer Gemeinde in allen Bereichen das Beste. Dazu ist es notwendig den Haushalt zu betrachten und neu zu positionieren um tragbare Lösungen zu finden", sagte Bürgermeister Schneider auch im Hinblick auf die bevorstehenden Kanalsanierungen in Wagenhausen und Buch, die ebenfalls Themen in der Sitzung waren. 

Erika Stubenrauch vom Ingenieurbüro ISE aus Königsberg stellte dem das Entwässerungskonzept für Wagenhausen vor, das im Zuge des Ausbaus der Kreisstraße HAS 27 realisiert werden soll. Unter Berücksichtigung des aus den Außenbereichen zufließenden Wassers,ist eine separate Einleitung des Oberflächenwassers in einen Vorfluter zukünftig vorgesehen. Im Bereich des Kreisstraßenneubaus sei die Abwasserplanung gesichert, so Stubenrauch. Weitere Einzugsgebiete müssen aber noch untersucht werden. Nach ersten Schätzungen soll die Sanierung des Regenwasserkanals etwa 260 000 Euro kosten.

Aufwendiger gestaltet sich die Sanierung der Abwasseranlage in Buch mit dem Schwerpunkt Fremdwasserableitung. Robert Lutz vom Ingenieurbüro Alka aus Haßfurt geht in einer Kostenschätzung von einem Volumen von circa 1,36 Millionen Euro aus. Hierin enthalten ist die Quellwasserableitung mit Brunnenzuführung (208 000 Euro) und die Erneuerung der Trinkwasser- und Brauchwasserleitungen (180 000 Euro). Auch eine Löschwasserzisterne soll neu gebaut werden, wobei hier noch keine Entscheidung bezüglich der Größe getroffen wurde. Die Vorplanung des Ingenierubüros soll nun zu einer Entwurfsplanung ausgearbeitet und mit dem Landratsamt sowie dem Wasserwirtschaftsamt abgestimmt werden.

In der Brunnenstraße in Untertheres soll eine Wasserschöpfstelle mit Wasserlauf entstehen. Dort befindet sich eine Zisterne, die früher zur Speisung der ehemaligen Brauerei diente. Das Quellwasser sammelt sich in der Zisterne, die auch den Laufbrunnen an der Kirche speist. Überlaufendes Wasser der Zisterne werde derzeit dem Mischwasserkanal zugeführt, wie Bürgermeister Schneider erläuterte. Im Zuge der Sanierung der Brunnenstraße werden  die angrenzenden Grünflächen neu gestaltet und aufgewertet. Neben Blühflächen soll eben auch eine Wasserschöpfstelle mit Wasserlauf entstehen. Das Wasser soll mittels Schwengelpumpe aus der Zisterne gefördert werden können. Anwohner können in den Sommermonaten das Wasser zum Giesen  des Gartens nutzen. Für das Projekt wurde eine Förderanfrage für das Regionalbudget 2021 gestellt und positiv beschieden. Die Kosten belaufen sich auf circa 10 100 Euro, von denen die Allianz Main und Haßberge eine Förderung in Höhe von 6774 Euro in Aussicht gestellt hat. Der Gemeinderat beschloss dieses Vorhaben einstimmig.

 
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