Am 27. März vor 95 Jahren starb in Hellingen der Heimatdichter und Haßgausänger Edmund Stubenrauch, der auch in Hellingen am 21. September 1859 das Licht der Welt erblickte. Stubenrauch war zu seiner Zeit ein bekannter und erfolgreicher Verfasser von literarischen Werken und Liedern. 1893 veröffentlichte Stubenrauch unter anderem die sogenannten Herzoglieder anlässlich des Todes seines fürstlichen Gönners Ernst II. von Sachsen-Coburg-Gotha. Dessen Nachfolger Herzog Alfred verlieh dem Dichter schließlich die große Silbermedaille des Herzogtums „für besondere Verdienste um Kunst und Wissenschaft“.
Zwei Jahre später, 1895, folgten Stubenrauchs gesammelte Gedichte „Pflug und Laute“. Die Gedichtsammlung ist so erfolgreich, dass Edmund Stubenrauch 1896 der Schillerpreis der Deutschen Schillerstiftung verliehen wird. Doch 25 Jahre seines Lebens musste er dann wegen angeblicher geistiger Umnachtung in einer geschlossenen Anstalt in Hildburghausen verbringen. Zwei Jahre vor seinem Tod konnte er in seine Heimatgemeinde Hellingen zurück kehren, wo er auch auf dem dortigen Friedhof begraben ist.
Das von ihm verfasste Gedicht "Zuversicht" passt heute, nach rund 100 Jahren, in unsere vom Coronavirus infizierte Zeit:
Auf festem Boden steh' ich hier, / wie sollte ich verzagen. / Es ist mein lieber Gott mit mir, / wie könnt' der Feind mich schlagen / mag' lauern er voll Neid und List, / ich weiß doch wer mein Schirmherr ist. / Es ist mein lieber Gott mit mir, / wie sollt mein Lied nicht tönen, / wie sollte es nicht huld'gen Dir / dem hohen, Ewigschönen. / Das Schöne, das der Herr erschuf, / zu preisen, sei mein Liedberuf. / Es ist mit mir mein Herr und Gott, / wie könnte ich verderben; / Ich glaub an ihn, trotz Hohn und Spott, / ging gleich mein Glück in Scherben. / Sein bin ich bis mein Auge bricht, / ich leb' und sterb' mit Zuversicht!