Seinen 95. Geburtstag feierte Walter Höhn-Schüßler in Goßmannsdorf (Stadt Hofheim) am Sonntag bei guter Gesundheit. Der Jubilar hatte es in seiner Jugendzeit nicht leicht, denn schon als 15-Jähriger musste er die Dreschmaschine führen, schwere Getreidesäcke in die Dachböden der Scheune schleppen und durfte mit einer Sondergenehmigung sogar schon Motorrad fahren. Geschadet hat die harte Arbeit Walter Höhn-Schüßler nicht, denn an seinem 95. Wiegenfest saß ein rüstiger Jubilar vor der Kamera.

Walter Höhn-Schüßler wurde am 26. Januar 1930 in Greßhausen (Gemeinde Gädheim) geboren, wo er auch die Schule besuchte. Nach seiner Schulzeit musste er bereits als 15-Jähriger am Ende des Zweiten Weltkriegs zum Volkssturm und Panzersperren bauen. Als diese gerade für einen Jugendlichen grausame Zeit vorbei war, konnte er seiner geliebten Arbeit in der Landwirtschaft nachgehen. Mit Pferdewagen fuhr er die Milch im Raum Haßfurt zusammen, ehe er im Jahr 1950 nach Goßmannsdorf zum Ehepaar Adam und Hedwig Höhn kam, die kinderlos waren.

Glücklich, einen Nachfolger zu haben, nahmen sie Walter Schüßler, wie er damals noch hieß, an Kindes statt an und überschrieben ihm 1960 den Hof. Walter Schüßler nahm deshalb den Namen seiner Zieheltern an und nannte sich fortan Walter Höhn-Schüßler. Am 23. Februar 1952 heiratete er Else Zimmer aus Greßhausen, die aus Mährisch-Kotzendorf (Tschechien) stammte.

Für Walter war es eine Ehre, den Beruf seines Ziehvaters, eines Holzrückers, auszuüben, denn er war mit Leib und Seele gern im Wald, wie er selbst sagt. Bis in die 1990er Jahre wurden noch Pferde beim Holzrücken eingesetzt, später ein Traktor. Zusätzlich schaffte Walter Höhn-Schüßler sich eine Dreschmaschine an und hatte dadurch einen Nebenberuf. Wenn auch die Arbeit schwer war, es herrschte stets Zufriedenheit im Haus von Walter Höhn-Schüßler.

In seiner knapp bemessenen Freizeit setzte er sich auch für die Allgemeinheit ein. Er war mehrere Jahre Feuerwehrkommandant, war als Vertrauensmann der Flurbereinigung im Einsatz, war Zweiter Vorsitzender der Soldatenkameradschaft und gehört dem Musikverein Goßmannsdorf an. Seine Frau Else starb im Februar 2020. Sie schenkte ihm elf Töchter und zwei Söhne, von denen Michael mit seiner Frau und Enkel im Elternhaus wohnt. Insgesamt hat der Jubilar 31 Enkel und 28 Urenkel.

Sohn Michael führt die Landwirtschaft fort. Zum Geburtstag gratulierten neben der großen Familie auch Hofheims Bürgermeister Alexander Bergmann und stellvertretende Landrätin Birgit Bayer.