Seinen 90. Geburtstag konnte Hubert Sauer aus Buch am Montag feiern. Der rüstige Senior wurde 1929 in Würzburg geboren und verbrachte seine Kindheit zusammen mit seinen Eltern in Opferbaum.
Nach seiner Lehre als Schlosser in Werneck arbeitete er als Fahrer und lieferte in der Mühle in Maßbach Rohstoffe an. Dort wollte es der Zufall, dass er seine zukünftige Frau Anna Sauer, geborene Brand, kennenlernte.
Wo geht's nach „Wolzum“?
Die waschechte Bucherin lud den jungen Mann spontan zur Kirchweih nach Buch ein und erklärte ihm den Weg über Marktsteinach und „Wolzum“. Als er sich dann mit dem Fahrrad auf den Weg machte, widerfuhr ihm eine lustige Anekdote, wie Hubert Sauer erzählte: Angekommen in Waldsachsen, fragte er einen Bub auf der Straße, wo es nach „Wolzum“ ginge. Ganz entgeistert sah ihn der Junge an und klärte ihn auf, dass „Wolzum“ die umgangssprachliche Bezeichnung im Dialekt für Waldsachsen sei.
Zwei Tage nach dem Geburtstag von Hubert Sauer im Jahre 1954 läuteten dann schließlich die Hochzeitsglocken für das Brautpaar. Ehefrau Anna versorgte fortan den Haushalt und zog die beiden Töchter Rosi und Sigrid groß, während Hubert bis zu seinem Ruhestand in Schmachtenberg bei Baron Jobst von Zanthier angestellt war. Dort war er sozusagen als „Mädchen für alles“ unter anderem für die Garten- und Weinbergsarbeit zuständig und chauffierte auch die Adelsfamilie, als Fahrer adrett gekleidet und mit weißen Handschuhen, zu feierlichen Anlässen.
Bekannt für seinen Humor
Im Sommer diesen Jahres verstarb seine Ehefrau, die er krankheitsbedingt zuvor lange daheim gepflegt hatte.
In Buch ist Hubert Sauer bekannt für seine humorvolle Art und dafür, dass er ständig einen Witz auf Lager hat. Selbst die Ministranten hat er immer zum Lachen gebracht, als er sie während seiner 18-jährigen Tätigkeit als Mesner einkleidete.
Einst war er auch im Pfarrgemeinderat und bei der Blaskapelle Buch schlug er die große Trommel. Bei allen Vereinsfesten in Buch wurde er als ehrenamtlicher Grillmeister engagiert.
Auch heute nimmt Hubert Sauer noch rege am Dorfleben teil. Unter anderem geht er regelmäßig jede Woche zum Rentnertreff am See, um zu hören, was es Neues im Dorf gibt. Besonders freut er sich immer, wenn seine fünf Enkel und drei Urenkel zu Besuch kommen, wovon das jüngste Kind erst eine Woche alt ist.
Auch Bürgermeister Matthias Schneider und stellvertretender Landrat Oskar Ebert überbrachten die Glückwünsche von Gemeinde und Landkreis, zusammen mit den besten Wünschen für weiterhin viel Gesundheit. (cl)