
"Der Wandel am Arbeitsmarkt schreitet voran und der aktuelle Fachkräftemangel wird sich weiter verstärken. Viele unserer Firmen und Unternehmen suchen bereits jetzt schon händeringend nach klugen Köpfen. Die Aussichten auf einen Arbeitsplatz sind besser denn je. Ihnen stehen alle Türe offen." Dies betonte Landrat Wilhelm Schneider (CSU) bei der Eröffnung der Berufsmesse am Friedrich-Rückert-Gymnasium in Ebern. Er forderte Schülerinnen, Schüler und Besucher auf, das Beratungsangebot zu nutzen, die Aussteller mit Fragen zu löchern und sich über die beruflichen Perspektiven auszutauschen.
Die Berufsmesse fand bereits zum sechsten Male statt und war für die Klassen 9 bis 12 ein Pflichttermin. Die Schülerinnen und Schüler konnten sich nicht nur in der Eingangshalle der Schule sondern auch in anderen Räumen informieren.
Von der Bank bis zur Bundeswehr
Auswahl gab es reichlich: 57 Ausstellerinnen und Aussteller gaben Auskunft über die verschiedenste Berufe. Die Bandbreite reichte von Industriebetrieben über Bildungseinrichtungen bis hin zu Banken, der Bundeswehr, der Polizei und dem Zoll.

Auch aus dem Landkreis Haßberge waren größere Betriebe vertreten, beispielsweise die Fränkischen Rohrwerke Königsberg, Valeo Ebern, Uniwell-Systeme Ebern, Rösler Oberflächentechnik GmbH Memmelsdorf, Uponor Haßfurt oder Innomotics Spindeltechnologie Maroldsweisach.
Karriere in der heimischen Region
Schneider stellte heraus, dass die Berufsmesse zeige, dass viele Wege in das Berufsleben führten. In der Orientierungsphase biete eine solche Messe umfassende Hilfe. Der Landrat erinnerte daran, dass vor einiger Zeit die Arbeitgeber noch unter einer Vielzahl an Bewerberinnen und Bewerbern auswählen konnten. Heute seien es die Schulabgänger, die sich ihre Arbeitgeber aussuchen könnten.

Wer im Landkreis bleibe und einen Ausbildungsberuf in einem mittelständischen Unternehmen bekomme oder ein duales Studium beginne, der habe sehr gute Chancen und Perspektiven. "Auch in der heimischen Region kann man – auch ohne Studium – echte Karriere machen", zeigte sich Schneider überzeugt. Schulleiter Martin Pöhner bedankte sich bei den Unternehmen und auch bei den 40 Referentinnen und Referentin, die Vorträge zu besonderen Themen oder Berufsbildern hielten. Darunter waren auch ehemalige Schüler des Gymnasiums oder Schülereltern, die ihren Beruf vorstellten.
Gymnasium mit mehr beruflicher Orientierung
Die Berufsmesse machte deutlich, dass in den letzten Jahren auch am Gymnasium mit der Rückkehr zu G 9 die berufliche Orientierung mehr in den Vordergrund gerückt wurde. Koordinatorin Simone Wittko unterstrich dies mit dem Betriebspraktikum als Modul in der 9. Klasse. In der 10. Klasse steht auf dem Stundenplan Wirtschaft und Recht, in der 11. Klasse gibt es ein Projektseminar zur beruflichen Orientierung und in der 12./13. Jahrgangsstufe werden fünf Projekttage angeboten mit Bewerbungs- und Berufserkundungstag, Selbsterkundung und Reflexion.

Die Berufsmesse stieß auf großes Interesse und die Schülerinnen und Schüler nutzten die Chance, sich über einen Beruf zu informieren. Aber auch die Betriebe, Schulen und Behörden boten viele Informationen und zeigten Perspektiven auf. Erstmals war auch das Bayerische Kultusministerium vertreten, das im Schuljahr 2023/24 ein Projekt zur Gewinnung junger, talentierter Lehrkräfte ins Leben gerufen hat. Es trägt den Titel "Lehramtsbotschafter – vor Ort".

Schülerinnen aus der 10. Klasse gaben bei der Veranstaltung Einblicke in ihre Betriebspraktika. Neben der Berufswahl sahen sie als nächsten Schritt ihr Abitur und meist ein anschließendes Studium. Gewünscht hätten sie sich neben den vielen Ausstellungsständen für Berufe im technischen Bereich mehr Informationen zu Perspektiven nach dem Abitur, Studienplätzen im sozialen Bereichen oder auf dem Gebiet der Sprachen.