"Ein Drama in 12 Akten" ging am Freitag am Friedrich-Rückert-Gymnasium (FRG) in Ebern zu Ende. Die Abiturzeitung des Jahrgangs 2023 wusste viel zu berichten über acht ereignisreiche Schuljahre, in denen die Schülerinnen und Schüler ihre Ausbildung zum Denker absolvierten. Das Endergebnis: 93-59-56.
93 Fünftklässlerinnen und Füntklässler gab es im Jahr 2015. 59 davon traten zur Abiturprüfung an, 56 bestanden sie erfolgreich. Der Notendurchschnitt lag in diesem Jahr bei 2,42.
Verständnisvolle "Mentoren", auch Lehrerinnen und Lehrer genannt, haben den Weg durch Skikurs und Unterrichtsalltag, durch zwei Corona-Jahre mit Homeschooling und ausgefallenen Schüleraustauschfahrten, durch Ferienzeiten und Prüfungsstress geführt. Nun der verdiente Abschluss all dieser Mühen: die Übergabe der Abiturzeugnisse.
Schulleiter Martin Pöhner stellte zu Beginn seiner Rede die Frage nach dem Warum. Wozu soll man sich mit Botanik, Stochastik, Vokabeln und Goethes Faust beschäftigen? Wären praktische Kenntnisse und Alltagswissen nicht nützlicher? Haben Gymnasium und Abitur überhaupt einen Sinn? Kann die viel gerühmte Künstliche Intelligenz das nicht alles viel besser erledigen?
Im Mittelpunkt steht das Menschliche
Schulleiter und Kollegium des FRG sehen trotz aller modernen Entwicklungen noch immer einen Sinn darin, das humanistische Bildungsideal aufrechtzuerhalten, nicht materiellen Besitz und Gewinnstreben in den Mittelpunkt des Lebens zu stellen, sondern den Humanismus, das Menschliche.
Nach dem Abitur, jenseits der behüteten Welt der Schule, gilt es, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen, das Wesentliche, den Menschen, in den Fokus zu stellen und nicht allein auf Glück und Zufall zu vertrauen.
Kinder brauchen Wurzeln und Flügel
Nach den Grußworten des Landrats Wilhelm Schneider und des Eberner Bürgermeisters Jürgen Hennemann hatte die neue Elternbeiratsvorsitzende Sabine Rauscher die Freude und Ehre, zum ersten Mal bei einer solchen Veranstaltung zu sprechen. Nach Goethe sollen Eltern ihren Kindern zwei Dinge mitgeben: Wurzeln und Flügel. Jetzt sei die Zeit gekommen, dass der Nachwuchs flügge werde, verwurzelt in Familie und Heimat solle er dennoch bleiben, wenn Not am Mann ist.
Niklas Hopfenmüller und Jonas Matern schlüpften für die Abiturrede der Q12 kurzfristig in die Rollen von Schiller und Goethe, die sich nicht vorstellen konnten, dass einmal zwei Eberner Lausbuben vor großem Publikum über sie sprechen würden. Sie taten es. Herausgekommen ist ein launiger Rückblick auf acht Jahre Schulzeit.
Viele Preise für besondere Leistungen
Preise für besondere Leistungen erhielten in diesem Jahr Rose Baroness von Stackelberg (Abiturnote 1,0), Sebastian Schmul (1,1) Emma Miener (1,2), Charlotte Weiß (1,2) Annika Albrecht (1,3), Anna Drescher (1,3).
Die "Kursbesten" waren Jonas Müller, Ben Stegner (Moderne Fremdsprachen), Cosima Bittruf (Deutsch), Rose Baroness von Stackelberg (Latein), Lisa Mainardy (Chemie/Biologie), Lea Berger, Michelle Leidner (Besondere Leistungen im Bereich Gesellschaftswissenschaften), Katharina Meixner (Beste Seminararbeit), Vanessa Kulke (Besonderes Engagement im Bereich SMV) sowie Lisa-Marie Kriegseis, Luisa Mahr (Besonderes ehrenamtliches Engagement für ihre Mitschülerinnen und Mitschüler und besonderes Pflichtbewusstsein).
Sponsoren der Preise waren in diesem Jahr die VR-Bank Lichtenfels-Ebern, Valeo, die Sparkasse Schweinfurt-Haßberge, die Flessabank Ebern, Firma Lang GmbH aus Ebern, der Elternbeirat des FRG, der Verein der Freunde des Friedrich-Rückert-Gymnasiums und die Leseinsel Ebern.