Es sind Schülerzahlen, die heutzutage für eine Klasse undenkbar sind: 49 Schülerinnen und Schüler besuchten im Jahr 1972 die Klasse 5a der Mittelschule Maroldsweisach, die damals noch Hauptschule hieß. Die Klassenstärke betrug zu dieser Zeit 37 Schulkinder durchschnittlich. 369 Schülerinnen und Schüler besuchten vor 50 Jahren die Hauptschule Maroldsweisach. Dies Zahlen nannte Bürgermeister und Schulverbandsvorsitzender Wolfram Thein (SPD) am Samstag anlässlich der Feier zum 50-jährigen Bestehen der Schule.
Rund 100 Schulkinder gehen derzeit in die Mittelschule
19 damals noch selbständige Dörfer hatten sich zu einem Schulverband zusammengeschlossen. Altbürgermeister Ottomar Welz war Schulverbandsvorsitzender, Walter Rösch Rektor. Heute besuchen noch rund 100 Schülerinnen und Schüler die Mittelschule, die derzeit auf fünf Klassen mit 20 bis 25 Schulkindern aufgeteilt sind.
Computer, iPads und WLAN zogen in die Klassenzimmer ein. Doch die vergangenen 50 Jahre haben auch ihre Spuren an der Schule hinterlassen. "Ob es zu einem kompletten Neubau oder einer Sanierung kommen wird, steht aktuell noch in der Diskussion", sagte Thein.
19 Mitgliedsgemeinden benötigten 1,4 Millionen D-Mark
Landrat Wilhelm Schneider (CSU) erinnerte daran, dass die Mittelschule Maroldsweisach bei ihrer Einweihung am 24. Juni 1972 eines der modernsten Schulhäuser im damaligen Landkreis Ebern war, mit fortschrittlichen und hellen Klassenzimmern, Fachräumen und einer großen Turnhalle. Die Finanzierung sei für den Schulverband nicht einfach gewesen. 1,4 Millionen D-Mark mussten von den 19 Mitgliedsgemeinden selbst aufgebracht werden.
Altbürgermeister Ottomar Welz habe davon berichtet, dass der damalige Bürgermeister Fritz Mildenberger in einer Gemeinderatssitzung im Jahr 1960 zu seinen Räten sagte: "Stellt euch amol vor, die da drüben in Käßlitz haben keine Schule mehr und werden mit dem Bus nach Hellingen gefahren. So ein System wird es bei uns nie geben". Doch er sollte sich irren. Denn die Mädchen und Buben aus den umliegenden Orten wurden ebenfalls mit Bussen in die Schule nach Maroldsweisach gefahren. Die Einweihung der Schule gehörte dann zu einer seiner letzten Amtshandlungen.
Ausbildungsbörse startet nach vier Jahren Pause wieder
Der einst gegründete Schulverbund Maroldsweisach, Hofheim, Ebern und Stadtlauringen sei eine Pionierleistung gewesen, so Schneider. Denn er war der erste von insgesamt dreien im Landkreis Haßberge und einer der ersten in Unterfranken. Schneider wünschte sich, dass die Schulgemeinschaft auch weiterhin so erfolgreich arbeitet.
Seit dem Jahr 2007 besteht eine Zusammenarbeit mit der Förderschule Pfaffendorf, eine Ausbildungsbörse wurde ins Leben gerufen, die am Samstag nach vier Jahren Pause wieder stattfand. Schulleiter Sebastian Hofmann eröffnete die Ausbildungsbörse, bei der die künftigen Auszubildenden klopfen, hämmern oder schrauben konnten und sich bei über 30 Handwerksbetrieben oder Dienstleistern über ihren Wunschberuf informieren konnten.