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Ebern
50 Jahre Heimatmuseum Ebern: Was bitteschön ist ein Leichenbitterstab und wozu diente er einst?
Welche besonderen Exponate sich zwischen vielen Alltagsgegenständen verstecken. Und was noch gezeigt werden müsste. Ein Rundgang mit Museumsleiter Stefan Andritschke.
Als kuriosestes Objekt des Heimatmuseums Ebern gilt ein fein gearbeiteter geschnitzter Leichenbitterstab aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. 
Foto: Pia Bayer | Als kuriosestes Objekt des Heimatmuseums Ebern gilt ein fein gearbeiteter geschnitzter Leichenbitterstab aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. 
Pia Marion Bayer
 |  aktualisiert: 20.06.2024 02:52 Uhr

Stefan Andritschke führt in ein Nebenzimmer. Abseits der direkten Blicke hängt dort ein Stab an einer Wand des Heimatmuseums in Ebern. 115 Zentimeter lang, aus schwarzem Holz. Man könnte ihn für einen Spazierstock halten, wäre er nicht im oberen Teil besonders kunstvoll verziert, mit Perlmutteinlagen und einer gravierten Manschette versehen. Der Leichenbitterstab ist eines jener Ausstellungsstücke, die auf den ersten Blick trivial erscheinen und doch für ganz besondere Traditionen stehen. Einst holte ihn der Leichenlader von Allertshausen hervor, wenn er den Dorfbewohnern die Nachricht vom Tod eines Mitbürgers überbringen musste und zur Beerdigung lud.

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