
Ihr 50-jähriges Bestehen und damit 50 Jahre Arbeit für den Frieden und die Demokratie feierte die Reservistenkameradschaft Eltmann (RK) verbunden mit dem fünften Kreis-Reservistentreffen in Eltmann. Zahlreiche Bundeswehr-Reservisten aus dem ganzen Kreis Schweinfurt-Haßberge kamen dazu in der Wallburgstadt zusammen.
In der Stadtpfarrkirche zelebrierte Pfarrer Ottmar Pottler gemeinsam mit den Reservisten einen Gottesdienst, in dem besonders aller Gefallenen der Weltkriege, aber auch der Bundeswehreinsätze jüngerer Zeit gedacht wurde. In seiner eindrucksvollen Predigt erinnerte sich Pfarrer Pottler als Zeitzeuge der NS-Zeit mit ihrer Unterdrückung und unterstrich die Bedeutung der Bundeswehr für den Bestand einer demokratischen Bundesrepublik.
Angeführt von der Stadtkapelle Eltmann und dem Kreis-Ehrenzug, ging es zum Kriegergedächtnismal an der Bamberger Straße, wo RK-Vorsitzender Udo Karg zum Gedenken an alle Kriegsopfer einen Kranz niederlegte.
Der festliche Zug endete auf der Mainhalbinsel, wo Udo Karg die zahlreichen Gäste offiziell begrüßte. Seinen Rückblick auf die Geschichte der Ortsgruppe hielt er kurz und verwies auf die Ausstellung, die im Saal aufgebaut war. Er betonte die Bedeutung, die die Reservisten zu Zeiten des Eisernen Vorhangs gerade hier am Zonenrand hatten. Als wichtigstes Ereignis der letzten 50 Jahre bezeichnete er deshalb die Wiedervereinigung Deutschlands. „Unser Ziel war es immer, zusammen mit den aktiven Soldaten der Bundeswehr zu Frieden und Freiheit beizutragen“, so Karg.
Der Landesvorsitzende des Reservistenverbandes, Prof. Dr. Friedwart Lender, betonte die Bedeutung der RK Eltmann, die immer eine besonders aktive und rührige Ortsgruppe gewesen sei. Dass Udo Karg seit über 40 Jahren deren Vorsitzender ist, das verdiene besondere Anerkennung. In der Ehrungsordnung des Reservistenverbandes ist eine so lange Zeit gar nicht vorgesehen, die höchste Auszeichnung, die Ehrennadel in Gold, erhielt Karg bereits vor 15 Jahren. Für das herausragende Engagement Kargs und der ganzen RK über 50 Jahre hinweg überreichte Lender das Ehrenschild der Landesgruppe Bayern.
Besonders dankte Lender außerdem für die Gründung des Ehrenzuges, dem einige Mitglieder der RK Eltmann angehören. Er hatte einen besonders eindrucksvollen Einsatz am Internationalen Offiziers-Wettkampf und –kongress CIOR in Hammelburg und Fulda im vergangenen Jahr.
Als Bürgermeister von Eltmann und stellvertretender Landrat (Landrat Wilhelm Schneider konnte nur am Gottesdienst und am Totengedenken teilnehmen), dankte Michael Ziegler der RK Eltmann als wichtige Institution. Erst vor 14 Tagen sei er zu einer Partnerschaftsveranstaltung in Frankreich gewesen. Diese Partnerschaft mit dem District du Tricastin wurde vor über 40 Jahren von den ehemaligen Kriegsteilnehmern aus Deutschland und Frankreich gegründet. Die Reservisten seien auch heute noch Friedensbotschafter und unverzichtbar, denn „die Welt hat offenbar nichts dazugelernt“. Deshalb seien auch die Mahnwachen am Volkstrauertag so wichtig, um deutlich zu machen, wie gut es uns hier geht, aber dass das nicht selbstverständlich ist.
Ziegler erzählte von einem Altersjubilar, der an seinem Geburtstag vom Krieg erzählte. Schreckliches habe er erlebt, erzählte er damals, doch die Kameradschaft in der die Soldaten füreinander einstanden, die habe es später nie mehr gegeben. Diese Kameradschaft zeichne auch die RK Eltmann aus.
Zum Jubiläum gratulierte auch der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, vertreten vom Bezirksgeschäftsführer Stefan Wagenhäuser. „Soldatenfriedhöfe sind die großen Prediger des Friedens“, zitierte er Albert Schweitzer. Wagenhäuser dankte der RK Eltmann, die seit Jahrzehnten mit großem Engagement die Haussammlung für die Kriegsgräberfürsorge unterstützt und überreichte das Fahnenband des Volksbundes. Es trägt den Schriftzug „Mortui viventes obligant“ (Die Toten verpflichten die Lebenden).
Als Vertreter des Bezirksreservistenverbandes hatte Patrick Eberwein eine Reihe von Ehrungen zu überreichen: • Die Bezirksehrennadel in Bronze erhielten folgende Mitglieder der RK Eltmann: Norbert Appel, Walter Heil, Siegfried Moser, Richard Karg, Hermann Münch, Günther Pfaff, Jürgen Seybold, Peter Utter, Otto Virnekäs und Ludwig Weinbeer. • Die Bezirksehrennadel in Silber erhielt Günter Rausch, ebenfalls RK Eltmann. • Für 25 Jahre Zugehörigkeit zum Kreis-Verband wurden ausgezeichnet: Winfried Mohr aus Stadtlauringen und Frank Baumann aus Gochsheim. • 40 Jahre: Rolf Hochrein (Maßbach), Heinz-Dieter Kamusin (Schweinfurt), Richard Müller (Wasserlosen), Horst Schanz (Bergrheinfeld), Gerhard Schickerling (Schweinfurt), Wolfgang Ossovsky (Ebern), Reinhold Roth (Poppenhausen), Manfred Baum, Werner Günzel und Helmut Rosenberger (alle Gochsheim), Rudolf Fischer (Ebelsbach) und Günther Lauerbach (Schwebheim). • 50 Jahre: Hans Opptmann (Schweinfurt), Walter Brünnler und Hans-Jürgen Küchle (Ebern), Reinhold Alka (Eltmann) Werner Seiwert (Werneck).



