zurück
ZEIL (WS)
39 Mitarbeitern droht das Aus bei allmilmö
Dunkle Wolken über dem Zeiler Möbelwerk.
Foto: Frederik Sauer | Dunkle Wolken über dem Zeiler Möbelwerk.
Redaktion
 |  aktualisiert: 15.12.2020 15:10 Uhr

Es ist noch immer nicht gelungen, für den Zeiler Küchenhersteller „allmilmö“ einen Käufer zu finden. Das Zeiler Möbelwerk hatte, wie berichtet, im Februar beim Bamberger Amtsgericht Insolvenz angemeldet. Der Hersteller der allmilmö-Premiumküchen findet dennoch insbesondere bei internationalen Investoren Interesse, teilt Insolvenzverwalter Dr. Hubert Ampferl mit. „In den letzten Wochen fanden intensive Gespräche zwischen Geschäftsleitung, vorläufigem Insolvenzverwalter und Vertretern der Investoren statt“, so die Verlautbarung.

„Erste indikative Angebote liegen vor, die in den nächsten Wochen weiter verhandelt werden müssen“, so Dr. Ampferl. Bis zum Abschluss der Gespräche soll der Geschäftsbetrieb auch im eröffneten Insolvenzverfahren fortgeführt werden. Die Insolvenzeröffnung wird voraussichtlich am 1. Mai erfolgen. Der Gläubigerausschuss hat in der Sitzung vom Freitag der vom Verwalter vorgeschlagenen Fortführungskonzeption des Geschäftsbetriebes zugestimmt.

„Die letzten Wochen wurden intensiv dazu genutzt, den Geschäftsbetrieb zu stabilisieren und erste Restrukturierungsschritte vorzubereiten“, so der Insolvenzverwalter. Mit Insolvenzeröffnung wird die Belegschaft zunächst von 151 um 39 Mitarbeiter reduziert. Diese mit dem Betriebsrat abgestimmte Maßnahme wurde den Mitarbeitern auf einer Betriebsversammlung bereits mitgeteilt. Das Schlimme an der Situation, so Pottler: Viele der Mitarbeiter sind schon im fortgeschrittenen Alter, „sind altgediente Leute“ und haben, so wie er, bereits den Konkurs im Jahr 1996 miterlebt. Seit mehr als vier Jahrzehnten ist Pottler im Betrieb tätig. „Es ist schlimm, egal wen es trifft“, so Pottler. Bei den Entlassungen werde streng nach Sozialplan vorgegangen, nach einem Punktesystem.

Wichtig für den Erfolg des Investorenprozesses ist, so heißt es in der Mitteilung des Insolvenzverwalters, dass Kunden und Händler wie bisher zum Unternehmen stehen und die Auftragslage stabil bleibt. Der Insolvenzverwalter strebt an, die Gespräche mit den Investoren bis Mitte Juni abschließen zu können. Diese zwei Monate bleiben ihm, denn diesen Zeitraum umfasst das derzeitige Auftragsvolumen. Die Löhne und Gehälter muss das Unternehmen in dieser Zeit selbst erwirtschaften. Denn das Insolvenzausfallgeld endet, wie berichtet, Ende des Monats April.

Der Grund für die Entlassungen könnte darin liegen, dass sich bislang auf mögliche Käufer des Unternehmens die Zahl der Belegschaft abschreckend ausgewirkt habe, so Betriebsratsvorsitzender Peter Pottler auf Anfrage. Deshalb werde rund ein Viertel der noch verbliebenen 151 in Zeil Beschäftigten entlassen, um das Unternehmen so zu verschlanken, dass die Suche nach einem potenziellen Käufer vereinfacht würde.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Haßfurt
Insolvenzverwalter
Küchenhersteller
Zeiler Möbelwerk
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top