zurück
Hofheim
35.000 Liter Löschwasservorrat für die Feuerwehr Hofheim
Wassermeister Hans-Peter Wagner (links) hatte die Idee, das Wasser des stillgelegten Hochbehälters in Eichelsdorf der Feuerwehr zur Verfügung zu stellen. Das stieß sofort auf offene Ohren von Bürgermeister Wolfgang Borst (Mitte) und stellvertretenden Kommandanten Mathias Wilk (rechts).
Foto: Christian Licha | Wassermeister Hans-Peter Wagner (links) hatte die Idee, das Wasser des stillgelegten Hochbehälters in Eichelsdorf der Feuerwehr zur Verfügung zu stellen.
Christian Licha
 |  aktualisiert: 20.08.2022 02:32 Uhr

Wasser ist ein knappes Gut. Deshalb gilt es nach Alternativen zu suchen, insbesondere zur Löschwasserversorgung der Feuerwehren, die dazu nicht zwingend Trinkwasser benötigen. Ein Vorreiter im Landkreis Haßberge ist die Stadt Hofheim, die einen nicht mehr benutzten, aber intakten Hochbehälter im Stadtteil Eichelsdorf zur Verfügung stellt. Die dort ständig vorgehaltene Wassermenge beträgt 35.000 Liter, die der Feuerwehr bei großen Brandgeschehen sehr nützlich sein kann.

Nahe der Staatsstraße 2275, kurz nach dem nördlichen Ortsausgang von Eichelsdorf, befindet sich im Wald ein unterirdischer, rund 120 Jahre alter Hochbehälter. Bis vor etwa 20 Jahren wurde hieraus das Trinkwasser für Eichelsdorf entnommen. Coliforme Keime und eine daraus resultierende aufwendige Behandlung des Wassers machten die Trinkwasserversorgung unwirtschaftlich, so dass der Hochbehälter vom Netz genommen wurde. Eichelsdorf wird seit dem durch die Lendershäuser Gruppe versorgt.

Zugang von Wildwuchs befreit

Wassermeister Hans-Peter Wagner, oder in Hofheim besser bekannt als "Wasser Peter", hatte vor einigen Wochen die Idee, den Hochbehälter mit seinen 35 Kubikmetern Fassungsvermögen zukünftig sinnvoll zu nutzen. Bürgermeister Wolfgang Borst zeigte sich erfreut über diese Maßnahme, die im Bedarfsfall viel Trinkwasser spart. Also machte sich der Grüntrupp des städtischen Bauhofes an die Arbeit, einen Zugang zu schaffen, in dem das Gelände des Hochbehälters vom hohen Wildwuchs befreit und entholzt wurde.

Mit einem Schlauch und einer Tragkraftspritze kann die Feuerwehr hier jederzeit Löschwasser entnehmen.
Foto: Christian Licha | Mit einem Schlauch und einer Tragkraftspritze kann die Feuerwehr hier jederzeit Löschwasser entnehmen.

Für die Feuerwehr Hofheim bestehen vielfältige Möglichkeiten, von Eichelsdorf aus einen Großeinsatz mit Löschwasser zu versorgen. Mit einer Tragkraftspritze wird das Wasser aus der Zisterne gepumpt und kann dann, je nach Anforderung, direkt in Tankfahrzeuge oder Güllefässer gefüllt oder in einem Faltbehälter zwischengelagert werden. Wenn sich die Einsatzstelle nicht all zu weit weg befindet, kann auch eine direkte Schlauchleitung an den Ort des Geschehens verlegt werden.

Mathias Wilk, der stellvertretende Kommandant der Hofheimer Feuerwehr, sieht es als Glücksfall an, dass der Hochbehälter auch noch über einen recht hohen Zufluss verfügt. Die Quellen in der Umgebung sind nämlich seinerzeit zusammengefasst worden, so dass nun circa 100 Liter in der Minute ständig in das unterirdische Vorratsbecken plätschern.  "Rein rechnerisch kann man unser Tanklöschfahrzeug (TLF16) mit seinem 2400 Liter Tank zweieinhalb Mal in der Stunde füllen, ohne dass sich der Wasserstand im Hochbehälter verringert", so Wilk.

Unterflurhydrant installiert

Die Stadt Hofheim hat aber noch mehr getan, um schonend mit den Wasserressourcen umzugehen.  An der Kläranlage wurde vor dem Tor ein Tag und Nacht für die Feuerwehr zugänglicher Unterflurhydrant installiert. So kann das geklärte Wasser, das nicht zum Trinken geeignet ist, ebenfalls verwendet werden. Nach Einsätzen werden bereits jetzt dort die Tanklöschfahrzeuge aufgefüllt. Weiterhin existiert auch im Stadtteil Sulzbach ein stillgelegter Hochbehälter. Dort ist man gerade dabei, auch diesen für die Vorhaltung von Löschwasser zu ertüchtigen, wie Bürgermeister Wolfgang Borst erklärte.

Wie wichtig bei der momentanen Trockenheit ein großer Wasservorrat ist, zeigte sich erst vor gut einem Monat, als Mitte Juli die Feuerwehr Hofheim zusammen mit sieben anderen Wehren einen großen Flächenbrand nahe des Königsbergers Stadtteils Junkersdorf löschen musste. Dort standen ein Acker und ein Wäldchen in Flammen. Insgesamt über 100 Einsatzkräfte bekämpften den Brand, der sich auf eine Fläche von rund 70.000 Quadratmetern ausgebreitet hatte. 

Der Grüntrupp des städtischen Bauhofes Hofheim hat das Gelände nach 20 Jahren Wildwuchs durch Entholzung wieder zugänglich gemacht.
Foto: Christian Licha | Der Grüntrupp des städtischen Bauhofes Hofheim hat das Gelände nach 20 Jahren Wildwuchs durch Entholzung wieder zugänglich gemacht.
 
Themen & Autoren / Autorinnen
Hofheim
Christian Licha
Feuerwehr Reichmannshausen
Ortsteil
Stadt Hofheim
Trinkwasser
Wasserressourcen
Wolfgang Borst
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • A. Z.
    350.000 Liter, nicht 35.000😀
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • M. H.
    Danke für den Hinweis! Wir haben den Fehler ausgebessert. Viele Grüße!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten