"35 Jahre grenzenlos fränkisch": Unter diesem Motto findet am 3. und 4. Oktober eine regionale Wiedervereinigungsfeier der Landkreise Haßberge, Coburg, Hildburghausen, Sonneberg und der Stadt Coburg statt. Im beschaulichen Ummerstadt im Landkreis Hildburghausen werden hierzu nach Schätzungen der Veranstalter etwa 5000 Menschen erwartet.
Bei einem Pressegespräch am Mittwoch erläuterten die Landräte Sven Gregor (Hildburghausen), Wilhelm Schneider (Haßberge), Sebastian Straubel (Coburg) und Robert Sesselmann (Sonneberg) sowie der Zweite Bürgermeister der Stadt Coburg, Hans-Herbert Hartan, und Ummerstadts Erster Bürgermeister Florian Lorz den Stand der Planungen.
Ein großes Festzelt und die Altstadt als zentrale Stellen
Alle fünf Jahre wird die Wiedervereinigungsfeier an wechselnden Orten von einem der beteiligten Landkreise beziehungsweise der Stadt Coburg durchgeführt. Bereits für 2020 war Ummerstadt als Veranstaltungsort vorgesehen gewesen, ehe die Corona-Pandemie den Feierlichkeiten einen Strich durch die Rechnung machte. Nun wurden die Ideen von damals wieder aufgegriffen, wie Landrat Sven Gregor sagte.
Am Stadtrand in der Nähe des Sportplatzes wird ein großes Festzelt aufgebaut, aber auch die historische Altstadt mit ihren vielen Fachwerkhäusern wird in die Feierlichkeiten einbezogen. Die Schirmherrschaft hat Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt übernommen, der aber aufgrund der zentralen Gedenkfeier der Bundesrepublik im Saarland nicht in Ummerstadt teilnehmen kann. Wer letztendlich die Festrede halten wird, ist derzeit noch offen. Landrat Gregor bemüht sich aber nach eigener Aussage eine entsprechende Persönlichkeit zu finden, die dem offiziellen Teil den würdigen Rahmen verleiht.
Der Landkreis Haßberge wird sich mit seiner Genussvielfalt – der Repräsentation seines Weines und Bieres – beteiligen, so Landrat Wilhelm Schneider. Aus dem Landkreis Sonneberg werden die Jazz-Band der dortigen Musikschule sowie ein Holzschnitzer und ein Schausteller mit einem Vergnügungspark vertreten sein. Der Landkreis und die Stadt Coburg und natürlich auch der gastgebende Landkreis Hildburghausen werden ebenfalls mit Ausstellern vertreten sein.
Dabei besteht für interessierte Handwerker, Vereine und Gastronomen noch bis zum 30. April die Möglichkeit, ihr Interesse an einer Teilnahme beim Landratsamt Hildburghausen zu bekunden. Ein entsprechendes Formular steht auch auf der Internetseite des Landkreises Haßberge zum Herunterladen bereit.
Nach dem Gottesdienst: Kulinarisches, Markt und Musik
Am 3. Oktober um 10 Uhr ist der offizielle Festbeginn mit einem ökumenischen Gottesdienst am Ummerstädter Kreuz, das sich außerhalb der Stadt befindet. Dazu soll ein Shuttleservice eingerichtet werden. Die Predigt wird von Regionalbischof Tobias Schüfer aus Erfurt gehalten. Parallel dazu startet die traditionelle thüringisch-fränkische Wanderung in Heldburg und hat das Festzelt in Ummerstadt als Ziel.
Nach der Festrede um 11.30 Uhr wird ein breites Angebot an Mittagessen serviert. Am Nachmittag wird es genauso wie am Folgetag Blasmusik im Festzelt geben, während für den Freitagabend eine Party mit der Band "Aeroplane" geplant ist. Am Samstagabend legen DJs die Hits der 1980er- und 1990er-Jahre auf. Der "grenzenlose Markt" findet in der Altstadt am Freitag von 11 bis 17 Uhr und am Samstag von 10 bis 17 Uhr statt.
Ummerstadt ist mit seinen 462 Einwohnerinnen und Einwohnern die kleinste Stadt Thüringens und die zweitkleinste Stadt Deutschlands. Stolz zeigte sich Bürgermeister Florian Lorz auch darüber, dass das Kommunalbrauhaus der Stadt eigens zur Wiedervereinigungsfeier ein Festbier brauen wird. Das besondere Ambiente Ummerstadts werde dem Fest einen besonderen Rahmen verleihen, so Lorz.
Die gesamte historische Ortslage steht unter Denkmalschutz und die Altstadt verfügt noch über ein geschlossenes Fachwerkensemble. Daneben gibt es zahlreiche Einzeldenkmale, wie zum Beispiel die rund 36 Meter lange Rodachbrücke aus dem Jahr 1565.
