In Unterfranken bereitet die Rummelsberger Diakonie einen Wechsel in ihrer Regionalleitung vor: Diakon Günter Schubert verabschiedet sich im Juni 2024 nach langjähriger, engagierter Tätigkeit in den Ruhestand. Seine Nachfolge steht bereits fest: Tina Scheller, aktuell Dienststellenleiterin in Ebelsbach, freut sich auf die neue Herausforderung. Darüber informiert die Rummelsberger Diakonie in einer Pressemitteilung, der auch folgende Informationen entnommen sind.
Tina Scheller hat erstmals mit 18 Jahren im Schloss Ditterswind als Praktikantin für die Rummelsberger Diakonie gearbeitet. Ausbildungen unter anderem zur Case-Managerin und Sozialtherapeutin sowie berufliche Stationen außerhalb der Diakonie führten sie im Jahr 2005 zu den Rummelsbergern zurück. Als Inklusionsmanagerin legte sie den Grundstein für das heute in den Rummelsberger Diensten für Menschen mit Behinderung an allen Standorten etablierte Case-Management. Sie will, wie von Schubert über viele Jahre praktiziert, die Vernetzung der Rummelsberger Dienste in Unterfranken fortsetzen und die soziale Arbeit auf politischer Ebene im Gespräch halten. "Es geht nicht immer nur um Pflege, sondern um alle unserer Angebote", sagt Scheller.
Mit einem Verantwortungsbereich, der sich über die drei Handlungsfelder Altenhilfe, Behindertenhilfe sowie Jugend- und Familienhilfe erstreckt, wird Tina Scheller für mehr als dreihundert Mitarbeitende zuständig sein. Vorgänger Schubert findet die Kombination der drei Aufgabenfelder herausfordernd und gleichzeitig hoch spannend: „Gerade habe ich mit einem Mitarbeiter der Altenhilfe in Marktheidenfeld telefoniert und schon kommt die Jugendhilfe aus Bamberg um die Ecke.“ Schubert hat Freude an dieser Vielfältigkeit. Als größte Herausforderung sieht er neue Kolleginnen und Kollegen zu finden. Auch unter dem Vorzeichen, dass aktuell vermehrt Corona Fälle und andere Krankmeldungen die Belastung steigen lassen.
30 Betten wegen fehlender Fachkräfte leer
Herausforderungen gibt es in der Tat viele: In der Altenhilfe in Marktheidenfeld stehen derzeit 30 Betten leer, nicht aufgrund mangelnder Nachfrage, sondern wegen fehlenden Fachkräften. In der Behindertenhilfe wird die Wirksamkeit des Bundesteilhabegesetzes hinterfragt, während in der Jugend- und Familienhilfe die größte Aufgabe darin besteht, allen möglichen Problemstellungen in Familiensystemen zu entgegnen. Noch sind Nachwirkungen der Corona-Pandemie bei Kindern, Jugendlichen und ihren Familien deutlich wahrnehmbar. Darüber hinaus fehlen notwendige stationäre Plätze für Kinder und Jugendliche. „Wir versuchen durch unsere ambulanten Hilfen fehlende therapeutische Angebote zu kompensieren“, so Scheller.
Doch aktuelle Entwicklungen können auch Freude machen: Im Jahr 2022 hat die Rummelsberger Diakonie einen Betreuungsverein mit Büro in Bamberg für die Stadt und die Landkreise Haßberge und Bamberg gegründet. Die Berufsbetreuerinnen und Berufsbetreuer übernehmen rechtliche Betreuungen und beraten individuell. Auch Ehrenamtliche und Bevollmächtigte erhalten Unterstützung und Begleitung. Das Angebot wird gut angenommen.