Weil der Gemeinderat in der vergangenen Sitzung in Sachen Kanalsanierung am Bauhof Pfarrweisach laut Bürgermeister Markus Oppelt (CSU) einen "rechtswidrigen Beschluss" gefasst hat, war der Punkt bei der öffentlichen Sitzung am Dienstagabend erneut auf der Tagesordnung – und diesmal rechtlich in Ordnung.
Es geht dabei um eine Strecke auf dem Bauhofgelände von 120 Metern, die "dringend saniert werden muss", so Oppelt. Dies hatten die Gemeinderäte bei der vergangenen Sitzung wohl eingesehen – nur die Kosten erschienen den meisten zu hoch: 242 000 Euro für 120 Kanalmeter, und lehnten deshalb eine Auftragsvergabe ab. Nur: So hätte das Gremium nicht abstimmen dürfen, weil schon im Juli vorigen Jahres beschlossen worden war, den Kanal zu sanieren. Dabei lag die billigst bietende Firma NEWO-Bau (Holzhausen) 14 Prozent unter dem von der Bauverwaltung der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Ebern kalkulierten Kosten, rechnete Michael Häuslschmid vom Bauamt vor.
Für die Maßnahme gibt das Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen einen Zuschuss von 77.300 Euro sodass die Gemeinde 164.700 Euro aufwenden muss. Bei einer Gegenstimme vergab das Gremium schließlich den Auftrag an die Firma NEWO-Bau. Wie Oppelt erläuterte, werde über den Kanal das gesamte Siedlungsgebiet Lerchenweg und Salomonsberg entwässert. Deshalb haben die Kanalrohre einen Durchmesser von 60 Zentimetern.
Trinkwasserpreis bleibt bei zwei Euro
Die Gebühr für Trinkwasser der beiden Gemeindeteile Lohr und Römmelsdorf bleibt bis zum Jahr 2025 bei zwei Euro pro Kubikmeter. Die Grundgebühr für den Wasserzähler wird auf 36 Euro pro Jahr festgesetzt. Dass die Gebühr auf zwei Euro bleibt, war zum einen durch einen Überschuss von 27.000 Euro, zum anderen der Rückgang der Trinkwassermenge von 7900 auf 7400 Kubikmetern möglich. Die beiden Dörfer werden seit alters her von der Nachbargemeinde Burgpreppach von Leuzendorf aus mit Trinkwasser versorgt.
Für die Schilfkläranlage in Rabelsdorf wird sich die Abwassergebühr fast verdoppeln – von bisher 1,05 Euro auf 1,96 Euro pro Kubikmeter. Allerdings: ein Beschluss dazu wurde vertagt auf die Dezember-Sitzung. Trotzdem wird die Erhöhung kommen. Begründet wird sie unter anderem mit "relativ hohen Kosten für die Erlangung einer langfristigen wasserrechtlichen Erlaubnis" und weil sich die Abwassermenge von 4300 auf 4650 Kubikmeter erhöht hat, schreibt Kämmerer Horst Junge in der Tischvorlage.
Die Gebühren seien mit dem Feuerwehrverein abgestimmt worden, informierte Oppelt. Der Feuerwehrverein ist federführend für den Betrieb der Schilfkläranlage zuständig. Weil in der Kalkulation nicht ersichtlich war, in welchem Posten der Betrag für ein Gutachten von 30.000 Euro steckt und Bürgermeister Oppelt sich auch nicht sicher war, hat sich das Gremium durchgerungen, den Punkt zu vertagen. Es wurde unter den Gemeinderäten gemutmaßt, ob die Gutachter-Kosten in einem Posten von 36.000 Euro "versteckt" oder in die Kalkulation überhaupt nicht eingeflossen sind – so wurde der Punkt einen Monat zurückgestellt.
Klärschlammentsorgung: Beschluss aufgehoben
Verschiedene Änderungen von Flächennutzungsplänen der Nachbargemeinde Untermerzbach wegen dem Errichten von Solaranlagen sind vom Pfarrweisacher Gremium einstimmig "durchgewunken" worden, so der Solarpark "Hinterer Griess", "Wegleite" und "Hummelburg".
Als "reine Formsache", so der Bürgermeister, müsse ein Beschluss gefasst werden über die Vergabe der Klärschlammentsorgung. Der Beschluss vom Juli diesen Jahres zum Beitritt der Gemeinde zum Zweckverband Klärschlammtrocknung Haßberge wurde aufgehoben, stattdessen hat das Gremium beschlossen, "die Vergabe der Klärschlammentsorgung wie gewohnt durch den Stadtrat von Ebern" bestimmen zu lassen.