Seit zwei Jahren bemüht sich die Marktgemeinde um einen 24-Stunden-Laden und hat dafür auch schon ein Grundstück parat. Für die Umsetzung hatte man zwei Anbieter. Beim ersten scheiterte es an einer Insolvenz und beim zweiten Angebot war dem Marktgemeinderat nun die finanzielle Eigenbeteiligung zu hoch, sodass man das Vorhaben vorübergehend ad acta legte.
Bei der ersten Variante sollte mit der Firma "Emmas Tag- und Nachtmarkt" ein 24-Stunden-Markt in der Seestraße entstehen, was an einer Insolvenz scheiterte. Nun lag ein Angebot mit zwei Konzepten als "variante Nahversorgung" mit Kosten von 131.485 Euro und als "Variante Dorfzentrum" mit 223.925 Euro vor. Hinzu kämen noch die Erschließungskosten von 7000 Euro bzw. 12.000 Euro. "Nach mehrfacher Prüfung sind hier keinerlei Fördertöpfe anzuzapfen, außer die Gemeinde stellt in Eigenverantwortung Räumlichkeiten her und bietet diese zur Vermietung an einen Dorfladenbetreiber an", betonte Bürgermeister Steffen Kropp. Einnahmen könnten bei einer Laufzeit von zehn Jahren mit 54 000 Euro bei der Variante 1 und mit 108.000 Euro in der Variante 2 angesetzt werden.
Dieses Angebot mit einer weitgehenden Finanzierung durch die Gemeinde führte zu einer sehr angeregten Diskussion. Matthias Kropp (SPD) konnte sich nicht für den Vorschlag erwärmen und meinte: "Wir sollten die Augen weiter offenhalten; vielleicht ergeben sich andere und günstigere Möglichkeiten." Volker Zürl (CSU) brachte dazu aus der Bevölkerung "nur negative Meldungen" zur Sprache. "Was nutzt ein solcher Laden mit Dorfzentrum, wenn keiner hingeht?" Ähnlich sah es Kurt Weißheimer (FW-ÜWG). "Ich bin nicht grundsätzlich dagegen, aber andere Läden sind auch nicht so gelaufen. Viele Leute stellten auch die Frage, ob man das braucht. Außerdem sind wir so nahe an Sandhof."
Benjamin Jäger (SPD) interessierten nur die Zahlen "und in diesem Bereich ist es kein gutes Investment und kann nicht zu diesen Konditionen umgesetzt werden. Wir brauchen 25 Jahre, bis das Ding bezahlt ist."
Bürgermeister will nicht aufgeben
Bürgermeister Kropp nahm diese Aussagen zur Kenntnis, "ich werde aber nicht aufgeben, weil ich es als Mehrwert für die Gemeinde empfinde." Der Gemeinderat lehnte es jedoch mit 7:1 Stimmen ab, einen Vertrag mit der Variante Nahversorgung mit der Firma Arudu zu schließen.
Für die Kanalreinigung und optische Inspektion der Abwasseranlagen Rentweinsdorf-Nord und Salmsdorf wurden die Arbeiten zu einem Preis von 134 524 Euro vergeben. Ebenso wurde ein neuer Plattenbelüfter und ein Kompressor mit Gesamtkosten von rund 6000 Euro in Auftrag gegeben.
Die letzten Dorferneuerungsmaßnahmen im Ortsteil Salmsdorf kommen nun doch teurer, als man angenommen hatte. Im Haushalt hatte man 100.000 Euro vorgesehen bei einer Förderung mit einem Fixbetrag von 78.900 Euro. Nun belief sich die Ausschreibung aber auf 139.230 Euro und die Mehrkosten muss die Gemeinde tragen. Eine neue Ausschreibung sah man nicht als die bessere Lösung an und deswegen stimmte das Ratsgremium den Baumaßnahmen mit den erhöhten Kosten zu. In diesem Zusammenhang wurde aus Gründen des Unfallschutzes auch noch ein Geländer auf der Kirchenmauer in Salmsdorf mit Kosten von 10.888 Euro beschlossen.
Für den Neubau eines Feuerwehrgerätehauses in Rentweinsdorf lag dem Gremium der Vorschlag vor, eine Baugrunduntersuchung vorzunehmen. Dieses wurde mit einem Betrag von 3611 Euro in Auftrag gegeben.
Bürgermeister Kropp vereidigte Raphael Streng als neuen Feldgeschworenen. Bei der Feuerwehr Sendelbach konnte im zweiten Anlauf eine neue Führung mit erstem Kommandanten Daniel Käb und zweitem Kommandanten Michael Schad gewählt werden. Sie wurden vom Marktgemeinderat in ihrer neuen Funktion bestätigt.