17 Prüflinge traten an zur Gesellenprüfung der Schreinerinnung Haßberge-Schweinfurt und 16 jungen Männern und einer Frau konnte Innungsobermeister Alexander Eiring die Gesellenbriefe überreichen. In allen Modulen haben alle bisherigen Azubis die Anforderungen erfüllt, so dass sie direkt am nächsten Arbeitstag als Gesellen in ihre Werkstätten zurückkehren.
Die Schreiner-Abschluss-Prüfung besteht aus der theoretischen und der praktischen Prüfung. Und während der Vorbereitung auf diese beiden Teile entsteht am Arbeitsplatz das Gesellenstück, dessen Bewertung durch eine Fachjury den Schlusspunkt setzt. Neben der Note, die dann noch in die Prüfungsnote auf dem Gesellenbrief einfließt, geht es dabei auch noch um den Preis "Die gute Form" der Innung.
Hier gab es in diesem Jahr drei Preisträger. Den ersten Platz belegte Elija Müller mit seinem Sideboard, das gleich ins Auge sticht, aber bei näherer Betrachtung noch weitere Überraschungen bereit hält. Zebrano hatte er sich ausgesucht – aber ein solches Tropenholz aus nachhaltiger Quelle zu bekommen, das war gar nicht so einfach, erzählt Elija im Gespräch mit dieser Redaktion. Er wollte nicht nur mit Furnier, sondern auch mit Vollholz arbeiten. "Da bekommt man nur Sägereste", erzählt er. Sägereste, das ist das Stück, das übrigbleibt, wenn keine Schicht Furnier mehr abgeschält werden kann. So galt es doppelt sorgfältig zu arbeiten, denn zum einen ist das Material sehr teuer, zum anderen fordert es durch die besondere Maserung eine sehr sorgfältige Verarbeitung, so dass es weder an den Ecken noch beim Übergang der Schubladen in die Tür Versätze gibt. Nur so wirkt nämlich auch der gebogene Verlauf, der die gerade Front gewölbt erscheinen lässt.
80 Stunden sollen die Prüflinge mindestens in ihr Gesellenstück investieren. Elija gibt zu, dass er wesentlich mehr Zeit mit seinem Sideboard verbracht hat. Immer wieder hat er sich mit Jahrgangskollegen – und natürlich auch seinem Meister – besprochen, wie er die Details ausführt. Und jetzt sind alle voll des Lobes für sein Stück.
Die Vielfalt der Stücke ist groß, denn es gibt eigentlich nur eine Vorgabe, jedes Möbelteil muss nämlich einen handgezinkten Schubkasten enthalten. Ansonsten ist der Kreativität der Prüflinge keine Grenze gesetzt. So stehen in der Ausstellung kleine Kästchen ebenso wie ein Bett, ein Kleiderschrank, eine Telefonbank oder auch ein Garderobenschrank.
Am Sonntag bestand in der Berufsschule die Möglichkeit für die Öffentlichkeit, die Gesellenstücke zu begutachten. Die Prüflinge erläuterten gerne ihre Stücke. Ausgestellt waren auch die kleinen Schaukelpferde, die als praktische Prüfung angefertigt werden mussten, sowie die Tabletts, die im Berufsgrundschuljahr als Geschenk für die Eltern angefertigt wurden. Auch hier war nur das Thema vorgegeben – entstanden sind die unterschiedlichsten Ausführungen in den verschiedensten Holzarten, was die Kreativität des Jahrgangs schon damals zeigte.
Die neuen Schreinergesellen sind: Domenic Bautz aus Bergrheinfeld (Hochrein und Hantschel Bergrheinfeld), Jonas Brecht aus Haßfurt (Heppt Design in Holz Haßfurt), Jakob Eck aus Haßfurt (Montageservice Schleicher Haßfurt), Lena Elflein aus Ueschersdorf (Schreinerei Hau Hofheim), Tim Feuerstein aus Dingolshausen (Feuerstein Montage Dingolshausen), Robin Fuchs aus Fitzendorf (Schreinerei Robert Kirchner Ermershausen), Laurin Hofmann (Därr Tische GmbH Obereisenheim), Lukas Hofmann aus Eltmann (Schreinerei Hofmann Eschenbach), Philipp Jäger aus Trossenfurt (Schreinerei Jäger Trossenfurt), Maximilian Korn aus Unfinden (Schreinerei Krines Sand), Elija Müller aus Hergolshausen (Kröner Objekt GmbH Dampfach), Felix Neumann aus Jesserndorf (Schreinerei Andreas Och Bramberg), Michael Piontek aus Niederwerrn (Döpfner GmbH & Co. KG Gerolzhofen), Jannik Seyfried aus Kirchaich (Schreinerei Krines GmbH Sand), Paul Stark aus Eltmann (Schreinerei Hermann Stark Eltmann), Leo Stumpf aus Waigolshausen (Hemmerlein GmbH & Co. KG Schweinfurt) und Kenton Warren aus Niederwerrn (Döpfner GmbH & Co. KG Gerolzhofen). Die gute Form: 1. Preis Elija Müller, 2. Preis Laurin Hofmann, der 3. Preis wurde zweimal vergeben an Philipp Jäger und Maximilian Korn.