
Am Samstag verwandelte sich wieder ein Teil der Bernhauser Straße in Knetzgau in den "Klein-Nürburgring". Denn die 17. Auflage des Bobbycar-Rennens lockte erneut viele kleine, aber auch große Rennfahrerinnen und Rennfahrer aus Knetzgau und der näheren Umgebung an. So wagten sich 55 Pilotinnen und Piloten auf ihrem fahrbaren Untersatz die 350 Meter lange Asphaltpiste hinunter und genossen den Fahrtwind um die Nase. Nicht nur bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern herrschte tolle Stimmung, sondern auch bei den zahlreichen Zuschauerinnen und Zuschauer. Darunter waren auch Gäste aus Frankreich. Sie alle verfolgten am Rande der Piste ein spannendes Rennen, feuerten lautstark an und beobachteten den einen oder anderen Sturz, wobei es aber nur kleinere Blessuren gab.
"Es ist eine schöne Sache", zeigte sich Thomas Zettelmeier aus Oberschleichach angetan von dem Gaudi-Rennen, das er mit seinem Sohn Moritz verfolgte. "Es verdient meinen Respekt, dass der Siedlerverein jedes Jahr so eine Veranstaltung für alle Altersgruppen anbietet." Die Teilnahme sei aus seiner Sicht mit geringen Kosten verbunden, da viele Familien ein Bobbycar besäßen.

Das Gaudi-Rennen, veranstaltet vom örtlichen Siedlerverein, bildet als "sportlicher Höhepunkt" im Siedlerjahr gleichzeitig den Auftakt für das zweitägige Siedlerfest rund um das Siedlerheim. Dank zahlreicher Helferinnen und Helfer konnte sowohl das Siedlerfest als auch das Bobbycar-Rennen durchgeführt werden. "Die Sonne strahlt trotz schlechter Wetterprognosen", freute sich Tobias Platzer, Organisator für das Rennen, auch wenn es durch einen kurzen Schauer sicherheitstechnisch eine kurze Unterbrechung gab. Für die Sicherheit war zudem die Strecke, die für einen gewissen Zeitraum komplett für den Verkehr gesperrt war, durch Absperrbänder vorgegeben und mit Strohballen als Aufprallschutz versehen.
Voraussetzung für die Teilnahme an dem Rennen war ein Original Bobbycar. Der Siedlerverein holt sich laut Platzer alljährlich die Lizenz für das Bobbycar-Rennen bei der Firma Big in Fürth, sonst könnte das Rennen nicht stattfinden. Das Unternehmen sponserte auch einen Trettraktor, den Emil Einacker mit einer Zeit von 34,51 Sekunden als Hauptpreis in der Altersklasse drei bis sechs Jahre bei der Preisverleihung am Abend entgegennehmen konnte.

Für eine sichere Fahrt war es sinnvoll, Ellbogen- und Knieschoner sowie einen Helm zu tragen. Damit ausgerüstet wartete Lilly Platzer an der Rampe auf das Startsignal. "Es macht Spaß, die Strecke herunterzufahren", sagte die Zehnjährige. Die Asphaltpiste sei für die junge Pilotin genau richtig, um sie gefahrlos zu meistern. Sie war das dritte Mal bei dem Gaudi-Rennen dabei und startete mit Freundin Lorena. Obwohl für Lilly einfach der Spaß im Vordergrund stand, freute sie sich bei der Siegerehrung über den 1. Platz in der Altersklasse sieben bis zehn Jahre, den sie mit einer Zeit von 26,84 Sekunden belegte.

Das Gaudi-Rennen hat sich mittlerweile fest als Familienevent etabliert. So kämpften Groß und Klein um Sekunden beim Zieleinlauf. "Ich habe mein Bobbycar am Tag vorher geputzt, geölt und renntauglich gemacht", erzählte Martin Stiller aus Knetzgau. Der 47-Jährige teilte seinen fahrbaren Untersatz mit seiner Frau Silke, die in der Damenklasse mit 28,96 Sekunden gewann. "Das Adrenalin steigt während der Fahrt und das Hinterteil vibriert", beschrieb Silke Stiller die rasante Fahrt auf der Asphaltstrecke nach dem ersten Durchlauf.
Es gab zwei Durchgänge, bei denen die beste Zeit gewertet wurde. In der Altersklasse 11 bis 14 gewann Jonathan Ruß mit 31,97 Sekunden. Bei den Herren belegte Ralf Widmann mit 26,59 Sekunden den ersten Platz, während Tobias Platzer mit 22,69 Sekunden in der Tuning-Klasse der schnellste Fahrer des Turniers war.