"Bei einem Guthaben von 1,3 Millionen Europa könnte man denken, der Gemeinde geht es gut. Aber wir haben auch in unserem Haushalt viel Geld verplant und haben einen Stau von Projekten. Wenn wir da ein Projekt anfangen, wird das Geld schnell aufgebraucht sein." Dies betonte Bürgermeisterin Ruth Frank bei der Bürgerversammlung vor rund 40 Bürgern im Gemeindezentrum. Auch Bürger sprachen von "offenen Baustellen" in zahlreichen Dingen und brachten ihre Wünsche vor.
Bürgermeisterin Ruth Frank ging zuerst auf die Einwohnerzahl von 1020 ein, mit Nebenwohnungen 1086. Der Kindergarten sei mit 37 Kindern belegt, davon sind zwölf Kinder von 0 bis drei Jahren. Diese Kindertageseinrichtung koste jährlich 260.000 Euro und rund 100.000 Euro blieben an der Gemeinde hängen. Die Grundschule Kirchlauter besuchten derzeit 65 Schüler, 36 aus Kirchlauter und 20 aus Breitbrunn. Die Verwaltungsumlage betrage hier 1459 Euro pro Schüler und insgesamt für die Gemeinde 94.865 Euro.
Bei den Einnahmen stellte sie die Beteiligung an der Einkommensteuer mit 722.000 Euro heraus, "von der wir im Prinzip leben, während wir bei der Gewerbesteuer mit 85.000 Euro im Vergleich zu anderen Gemeinden nur einen geringen Ansatz haben." Erfreulich nannte sie die Zinseinnahmen. "Vor Jahren hatten wir so gut wie keine, jetzt haben wir 18 000 Euro an Zinsgutschriften." Bei den Ausgaben belasten die Gemeinde natürlich die angestiegenen Umlagen wie Kreisumlage mit 586.206 Euro und die VG-Umlage mit 232.965 Euro.
Regenrückhalte-Möglichkeiten schaffen
Die Bürgermeisterin ging dann auf die aktuellen Investitionen ein. Der Gemeinderat habe oben angesetzt die Sanierung der ehemaligen Gaststätte "Weißer Bock", wobei man für die Sanitäranlagen 40.000 Euro und 10.000 Euro für Abdichtungsarbeiten eingeplant habe. Dabei brachte sie die Hoffnung zum Ausdruck, "dass man dort wieder zum 1. März ein Bier trinken kann". Man habe nämlich einen Bewerber, der dann als Pächter die Gaststätte betreiben wolle.
Außerdem wäre man gerade über dem Erwerb eines Grundbesitzes, um dort ein Feuerwehrhaus zu betrieben. "Jeder weiß, dass die Situation der Feuerwehr derzeit nicht ideal ist. Für diesen Zweck haben wir 380.000 Euro in der Haushalt eingestellt." Es müsse jetzt nur noch der Kaufvertrag über die Bühne gehen.
Positiv stellte sie heraus, dass der Ausbau der Staatsstraße 2281 im Lautergrund mit dem letzten Bauabschnitt von der Hasenmühle bis Kirchlauter abgeschlossen wurde. Der letzte Bauabschnitt habe 4,5 Millionen Euro gekostet. Die Gesamtmaßnahmen sei auf rund neun Millionen Euro gekommen. Bei dieser Maßnahme habe der "Trinkwasserzweckverband der Veitensteingruppe" gleich ein Stück der Fernwasserleitung eingepflügt.
An weiteren Planungen nannte sie das "Sturzflutrisikomanagement", das 200.000 Euro an Kosten verursache, die Gemeinde dazu aber nur 50.000 Euro beitragen müsse. "Es muss funktionsfähig sein und Ziel ist es bei Starkregen Wasser fernzuhalten und Regenrückhalte zu schaffen." Bei diesem Punkt kam auch der Hinweis aus der Versammlung, dass bei der Flurbereinigung zahlreiche Regenrückhalte geschaffen wurden, die aber zum größten Teil zugewachsen sind ebenso wie Gräben entlang von Feldwegen. Hier wäre es notwendig, für den laufenden Unterhalt zu sorgen, um dort Regenrückhaltung zu gewährleisten.
"Viele offene Baustellen"
Es entwickelte sich eine rege Diskussion. Stefan Greul meinte, dass in letzter Zeit in der Gemeinde viele Themen andiskutiert wurden und auch viele Punkte liegen geblieben sind. Er erinnerte an Zäune beim Spielplatz, an die Pflege oder Ersatzbeschaffung von Bäumen in der Siedlung Teichtacker oder auch das Pflaster vor der Kirche in Kottendorf. "Wir haben viele offene Baustellen, die abgearbeitet werden müssten."
Günter Hofmann schlug vor, dass man angesichts des Guthabens auf dem Gemeindekonto auch einmal an die Vereine im Dorf denken sollte. "Seit Jahren wird ein Festplatz am Gemeindezentrum diskutiert und wir bräuchten dort eine Bühne mit Überdachung." Auch Schläuche für die Beschickung der Stände mit Trinkwasser wären notwendig. Lisa Hofmann fragte nach dem Stand der Nutzungsänderung der alten Schule in Breitbrunn und ob hier noch an eine Pflegeeinrichtung gedacht sei. Bürgermeisterin Frank teilte mit, dass diese ursprüngliche Idee nicht mehr aktuell sei. "Der Bau von Wohnungen ist jetzt der Plan."
Auch zahlreiche andere Arbeiten wurden angesprochen, wobei immer wieder auch der Bauhof erwähnt wurde und ob die derzeitigen Mitarbeiter diese Arbeiten leisten könnten. Manfred Wolf schlug vor, ob es nicht möglich wäre, den Gemeindebauhof von Breitbrunn mit dem von Ebelsbach zusammenzulegen. Dort habe man die entsprechenden Maschinen und man könnte auch die Arbeiten dann besser regeln. Dies wurde allerdings nicht als realistisch angesehen.