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WÜRZBURG
Zwischen Patientenwohl und Wirtschaftlichkeit
Nadine Klikar
 |  aktualisiert: 11.12.2019 19:14 Uhr

Rund 200 Interessenten aus der regionalen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik fanden sich zur dritten Auflage des Veranstaltungsformates „Wirtschaft trifft Wissenschaft“ in der Universität am Sanderring ein. Der Fokus der diesjährigen Veranstaltung: Wie lassen sich Kosteneffizienz und Patientenwohl in der Praxis vereinbaren?

Die Bedeutung des Themas zeigt der Blick auf die Rolle der Gesundheitswirtschaft für Mainfranken. Das Gesundheitswesen gehört neben dem Maschinen- und Anlagenbau zu den zentralen Zukunftsfeldern der Region. Das bestätigte auch der Zukunftsatlas der Prognos AG (2013). Der steigende Wettbewerbs- und Kostendruck im Gesundheitswesen stellt die regionalen Akteure vor Herausforderungen. Dieser Trend erfordert von den Unternehmen der Gesundheitswirtschaft eine hohe Flexibilität und eine starke Orientierung an betriebswirtschaftlichen Kennzahlen.

Gerade im Bereich der Krankenhäuser führt dies zu einem Trade-off zwischen Kosteneffizienz auf der einen Seite und dem Patientenwohl auf der anderen Seite. In Vorträgen berichteten aus der Praxis: Professor Dr. Dr. Peter Deeg, geschäftsführender Gesellschafter der Firma Deegenbergklinik (Bad Kissingen), und Professor Dr. Alexander Schraml, Geschäftsführer Main-Klinik in Ochsenfurt sowie Vorstand Kommunalunternehmen des Landkreises Würzburg, aus Sicht eines privaten sowie öffentlichen Klinikträgers.

Die Praxisvorträge zielten auf das Spannungsfeld aus den Anforderungen der Kostenträger, den vorgegebenen Therapiestandards und den anfallenden Kosten ab und boten einen Blick in die Zukunft. Demnach sei die Kosteneffizienz eng an die Standardisierung der therapeutischen Leistungen geknüpft. Sowohl zu viel als auch zu wenig erbrachte Leistungen sind für Klinikträger nicht kosteneffizient und orientieren sich nicht an den Bedürfnissen der Patienten. „Eine Besonderheit für die Kliniken liegt darin, dass die Arbeit nicht an Maschinen erbracht wird. Das erhöht die Komplexität der Arbeit deutlich und erfordert den Einsatz betriebswirtschaftlicher Steuermechanismen“, berichtet Professor Dr. Dr. Peter Deeg.

Die wissenschaftliche Note lieferte Professor Dr. Andrea Szczesny, Vizepräsidentin der Universität Würzburg und Inhaberin des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre, Controlling und Interne Unternehmensrechnung. Aktuelle Forschungsschwerpunkte liegen in der empirischen Untersuchung von Anreizsystemen im Gesundheitswesen. Dabei wurde auf die positiven Effekte, ausgehend von einem gezielten Prozess- und OP-Management sowie von Lern- und Skaleneffekten eingegangen.

 
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