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WÜRZBURG
Würzburg: Einzige Großstadt Bayerns mit CDU-OB
Manuela Göbel
 |  aktualisiert: 11.12.2019 15:15 Uhr

Er ist 45 Jahre alt, gebürtiger Frankfurter und CDU-Mitglied. Damit ist Christian Schuchardt, neuer Oberbürgermeister von Würzburg, laut Bayerischem Städtetag etwas ganz Besonderes: Denn in keiner anderen bayerischen Großstadt steht ein CDU-Politiker an der Spitze. Am Dienstag, 1. April, wird das neue Stadtoberhaupt Würzburgs bei einer feierlichen Sitzung des Stadtrats vereidigt und hält seine erste Rede.

Für viele Würzburger war Schuchardt bis zum Wahlkampf ein Unbekannter. Der Referent, der seit 2007 für Finanzen und Personal zuständig ist, wirkte vor allem an seinem Schreibtisch im Rathaus. In den Medien tauchte er meist nur auf, wenn es um die Haushaltsberatungen ging.

Das hat sich in den letzten Wochen gründlich geändert. Denn der Kandidat von CSU, FDP und Würzburger Liste war ein fleißiger Wahlkämpfer. Er veranstaltete Bürgergespräche in den Stadtteilen, nahm viele Termine wahr und warb bis einschließlich Samstag in der Würzburger Fußgängerzone am Infostand um Stimmen. Die Bürger lernten einen freundlichen, moderaten Politiker kennen, der im Wahlkampf vor allem seine Stärken als Finanzmann hervorhob und versprach, in Würzburg die Dinge voranzubringen, die finanzierbar sind. Angetreten ist der Kandidat auch mit dem Versprechen, das bürgerliche Lager in Würzburg wieder zu vereinen. Dieses war gespalten, seitdem Jürgen Weber 1990 aus der CSU ausgetreten war und mit seiner eigenen Würzburger Liste erfolgreich Oberbürgermeister wurde. Jetzt soll die Zusammenarbeit von CSU, FDP und Würzburger Liste im Stadtrat weitergehen.

Christian Schuchardt ist in Dreieich, einer Kleinstadt im Landkreis Offenbach, in einer Akademikerfamilie mit drei Kindern aufgewachsen. Er besuchte das örtliche Gymnasium und trat 1983 in die CDU ein. Als Jugendlicher engagierte er sich in der Schüler Union Hessen. Nach dem Abitur ging Schuchardt 1988 zur Bundeswehr, machte dann eine Lehre bei der Hessischen Landesbank in Frankfurt. In Dreieich war er für die CDU im Stadtrat. Mit 22 Jahren absolvierte er ein Studium der Verwaltungswissenschaften in Konstanz und nahm 1995 eine Festanstellung bei der Hessischen Landesbank an. Gleichzeitig war er für die CDU Ortsbeirat, eine Art Stadtteil-Rat, in Bornheim-Ostende. In der Landesbank stieg er zum stellvertretenden Abteilungsleiter und Prokuristen auf, bis er mit Anfang 30 von der Bank ins Rathaus wechselte: 2004 wurde er Kämmerer in der Kleinstadt Schwerte (Lkr. Unna) im Ruhrgebiet. Drei Jahre später wechselte er nach Würzburg. Im Rathaus galt der Kämmerer als zuverlässig, kompetent und zielstrebig. Seine politische Einstellung spielte bei seiner Arbeit keine Rolle. Er wurde von allen Fraktionen geschätzt und 2012 wiedergewählt.

Um Würzburg zu fördern, kann Schuchardt auf die Unterstützung der CSU-Mandatsträger Oliver Jörg (Landtag) und Paul Lehrieder (Bundestag) sowie die von Landtagspräsidentin Barbara Stamm zählen. Auch der Landrat des Kreises Würzburg, Eberhard Nuß (CSU), freut sich auf die Zusammenarbeit „auf Augenhöhe“. Dafür, dass der neue OB das Umland nicht aus den Augen verliert, dürfte schon seine Frau sorgen. Die gebürtige Schwedin AAsa Petersson ist Geschäftsführerin der Region Mainfranken GmbH, mit der die sieben mainfränkischen Landkreise, die Städte Würzburg und Schweinfurt sowie die Wirtschaftskammern die Region gemeinsam voranbringen wollen.

 
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