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WÜRZBURG/SCHWEINFURT
Wo sich Unternehmer engagieren
Michael Czygan
 |  aktualisiert: 14.12.2015 03:36 Uhr

Es müssen nicht gleich 42 Milliarden Euro wie bei Mark Zuckerberg sein: Gesellschaftliches Engagement wird aber auch in vielen Firmen in Mainfranken großgeschrieben. „Nur verantwortungsvolle Unternehmen sind auf Dauer auch erfolgreiche Unternehmen“, ist beispielsweise das Credo von Kurt Eckernkamp, dem Begründer der Vogel-Stiftung.

Der Würzburger Verleger und seine Frau Nina haben die Stiftung 2000 ins Leben gerufen – mit dem Ziel, vor allem die Forschung in Sachen Medizin und Gesundheit zu fördern. „Das entspricht dem Anspruch, den auch Zuckerberg hat“, sagt Gunther Schunk, der stellvertretende Vorsitzende des Stiftungsrats. „Teilhabe am Leben zu fördern, das ist die nachhaltigste Form, etwas Gutes zu tun.“ Als Beispiele nennt Schunk Projekte in der Kinderkrebsforschung und bei der Früherkennung von Demenz. Insgesamt habe die Stiftung in 15 Jahren über zwei Millionen Euro ausgeschüttet.

Bei Vogel trennt man zwischen den Aktivitäten der Stiftung und denen des Unternehmens Vogel Business Media. Auch Letzteres engagiert sich, zuletzt gemeinsam mit den Würzburger Druck- und Medienunternehmen Krick Verlag, Koenig & Bauer und Main-Post beim Benefizkonzert zugunsten der Leseförderung. Mit Konzerten, etwa mit Peter Maffay und Unheilig, hat beispielsweise auch der Möbelhändler XXXL Neubert in der Region Zigtausende an Spendengeldern für karitative Zwecke zusammengetragen.

Als Förderer des (Profi-)Sports haben sich Firmen wie Flyeralarm und s.Oliver einen Namen gemacht. Dass es Unternehmer Thorsten Fischer etwa beim Engagement für den Fußball-Drittligisten Würzburger Kickers dabei auch um Marketing für die Online-Druckerei geht, räumt Flyeralarm-Sprecher Fabian Frühwirth offen ein. „Die Übergänge sind da manchmal fließend.“ Rein karitativen Zwecken diene hingegen der Verein Standpunkt, eine Gründung von Fischer und seiner Co-Geschäftsführerin Tanja Hammerl. Der Verein unterstützt unter anderem die Würzburger Tafel und die Tiertafel.

Auch beim Rottendorfer Modemacher s.Oliver betont man neben dem Sportsponsoring die vielfältige Förderung sozialer Projekte. Dafür gebe es eine lange Tradition, heißt es in einer Mitteilung. Unter anderem unterstütze das Unternehmen das Africa Festival, die Kinderrechtsorganisationen „Save the children“, „Dunkelziffer e.V.“, die SOS-Kinderdörfer sowie aktuell zahlreiche Initiativen zur Flüchtlingshilfe.

Paradebeispiel dafür, wie eine ganze Stadt vom Mäzenatentum und der Großzügigkeit von Unternehmerfamilien profitieren kann, ist Schweinfurt. Die international gefragten Museen gäbe es ohne die Familie Schäfer, die einst in der Wälzlagerindustrie (Kugelfischer) ihr Geld verdient hat, nicht. So haben die Erben von Georg Schäfer weite Teile seiner Gemälde- und Grafiksammlung in eine Stiftung überführt, die heute den Bestand des Georg-Schäfer-Museums ausmacht. Zum Renommee Schweinfurts als Kulturstadt trägt weiter das Museum Otto Schäfer bei, das unter anderem Dürers Druckgrafik sowie Einbände und Erstausgaben aus den Anfängen des Buchdrucks beherbergt. Auch hier sichert eine Stiftung die Zukunft.

Der Schweinfurter Industriellenerbe Gunter Sachs („Fichtel & Sachs“) mag zwar vor allem als Lebemann bekannt geworden sein. Bleibende Verdienste hat er sich indes als Kunstmäzen erworben. Sachs interessierten vor allem zeitgenössische Künstler wie Andy Warhol und Yves Klein. Ihre Werke hat er populär gemacht. Nachdem Sachs 2011 gestorben war, wurde seine Sammlung auch in Schweinfurt öffentlich gezeigt.

Was man für 42 000 000 000 Euro kaufen kann

42 Milliarden, in Ziffern 42 000 000 000

Euro. Was man dafür wohl alles kaufen könnte? Ein paar Tipps:

• 100 Bahamas-Inseln: Perlweißer Sand, türkisfarbenes Wasser – etwa hundert Eilande lassen sich für das Geld im karibischen Inselstaat kaufen.

• 30 Wolkenkratzer vom Typ Burdsch Chalifa, dem 828 Meter hohen Hochhaus in Dubai, gibt es für das Geld.

• 29 Mondmissionen: Ein Unternehmen aus Colorado will ab 2020 Mondlandungen anbieten, inklusive zweier Spaziergänge a sechs Stunden. Preis: 1,55 Milliarden Dollar pro Person. • Zehn Champagnerjahre: Das französische Anbaugebiet Champagne produziert jährlich fast 340 Millionen Flaschen Schaumwein und macht damit 4,5 Milliarden Euro Umsatz. Zehn Jahre lang könnte man die gesamte Champagner-Erzeugung aufkaufen.

• Drei Flugzeugträger: Frisch aus dem Dock kommt wohl im Frühjahr 2016 das größte Kriegsschiff der Welt, die „USS Gerald R. Ford“. Drei dieser mehr als 300 Meter langen Stahlkolosse könnte man sich für das Geld leisten – Kampfflugzeuge inklusive.

• Deutsche Bank: Das wertvollste deutsche Geldhaus hat einen Börsenwert von 40 Milliarden Dollar. Text: dpa

 
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