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Wildschweinrotte flüchtet nach Veits- und Margetshöchheim
Veitshöchheim - Auf der Flucht vor Treibjagd tauchte eine Wildschweinrotte in Veitshöchheim und Margetshöchheim auf. Drei Tiere wurden von der Polizei erlegt. Zwei Wildschweine verendeten bei Unfällen.
Redaktion
 |  aktualisiert: 03.12.2006 22:29 Uhr

Offenbar auf der Flucht vor Jägern ist am Samstagvormittag eine Rotte Wildschweine im Ortsgebiet von Veitshöchheim und im Siedlungsgebiet von Margetshöchheim gelandet und hat einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst. Nach den vorliegenden Erkenntnissen waren einige Tiere wegen einer Treibjagd sogar durch den Main geschwommen. Drei der Schwarzkittel mussten von der Polizei erlegt werden. In drei Fällen war es wegen der Wildschweine zu Verkehrsunfällen gekommen, wobei eine Fahrradfahrerin leichte Verletzungen davon trug. Ein Fußgänger wurde von einem der Tiere gebissen. Ein Wildschwein war sogar in einer Boutique aufgetaucht. Erst nach zwei Stunden war die Gefahr durch die Schwarzkittel gebannt. Der Einsatz der Würzburger Polizei begann gegen 10.20 Uhr, als in der Einsatzzentrale der erste Anruf einging, wonach in Veitshöchheim Wildschweine unterwegs waren. Den ersten Kontakt mit einem der völlig verstörten Tiere gab es in einem Hinterhof.

Dorthin hatte sich eine Sau geflüchtet, wobei sie zuvor ein Holztor am Zaun durchstoßen hatte. Es war das erste Tier, das erlegt werden musste. Vermutlich das gleiche Wildschwein war vorher im Verkaufsraum einer Boutique in der Unteren Maingasse aufgetaucht. Die Verkäuferin bekam einen riesen Schreck und versteckte sich hinter einem Tresen. Als das Tier wieder aus dem Laden rannte, wurden Gegenstände umgeworfen, wobei ein Sachschaden in Höhe von fast 1000 Euro entstand. Zwischenzeitlich gingen bei der Polizei immer neue Meldungen über Wildschweine in Veitshöchheim ein. Der nächste Schwarzkittel musste gegen 10.40 Uhr an der Mainlände in Höhe der Mainfrankensäle erlegt werden, nachdem er sich zunächst durch einen Sprung in den Main in Sicherheit gebracht hatte, von dort aber wieder an Land zurückkehren wollte. Kurz danach kam es auf der Bundesstraße 27 zu einem ersten Zusammenstoß zwischen Wildschein und Pkw, wobei das Tier getötet wurde. An dem Auto entstand ein Schaden in Höhe von einigen hundert Euro.

Wenige Minuten nach 11 Uhr wurde zwischen der Veitshöchheimer Altstadt und dem Siedlungsgebiet ein Mann von einem der Wildschweine angegriffen. Der 44-Jährige erlitt dabei zwei Fleischwunden am Unterschenkel. Die Ehefrau brachte den Patienten zur Behandlung ins Krankenhaus, das der Verletzte nach einer ambulanten Behandlung jedoch wieder verlassen konnte. Das gleiche Tier trat dann kurze Zeit später wieder in Erscheinung, als es sich im Leichtachweg in ein Grundstück geflüchtet hatte. Dort konnte es dann von der Polizei erlegt werden. Auch auf der anderen Mainseite bei Margetshöchheim sorgten Wildschweine für Aufregung. Dort war es kurz vor 11 Uhr zu einem Zusammenstoß mit einer Radfahrerin gekommen.

Die 76-Jährige kam glücklicherweise mit leichten Verletzungen davon. Während der Schwarzkittel die erste Kollision noch unbeschadet überstanden hatte, kam für ihn dann Minuten später das Ende, als er von einem Auto erfasst wurde. In diesem Fall entstand erheblicher Sachschaden in Höhe von 5.000 Euro. Der Pkw musste abgeschleppt werden. Wie die Ermittlungen der Würzburger Polizei ergaben, die bei dem nicht alltäglichen Einsatz mit zahlreichen Streifenwagen unterwegs war, war am Samstagvormittag am westlichen Ortsrand von Margetshöchheim eine Treibjagd durchgeführt worden, bei der nach Angaben von beteiligten Jägern bereits am Friedhof Wildschweine aufgetaucht waren. Nach Aussage eines Jagdpächters handelt es sich bei den erlegten und den bei den Unfällen verendeten Tieren um junge Wildschweine vermutlich aus dem Frühjahr dieses Jahres. Wie der Fachmann erklärte, kann der Biss auch eines jungen Schwarzkittels zu schweren Verletzungen führen.

 
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