In der Nähe des Campingplatzes der Stadt Lismore, auf dem Simone zuletzt gesehen wurde, haben australische Rettungskräfte eine Frauenleiche gefunden. Die Kriminalpolizei in Würzburg hat DNA-Material der Vermissten nach Australien geschickt, damit die Daten abgeglichen werden können.
Dass es sich bei der Toten im Park der australischen Kleinstadt im nördlichen Bundesstaat New South Wales um Simone Strobel handeln könnte, darauf weisen derzeit alle Indizien hin. Die australische Polizei sprach nach dem Fund der Leiche von einem Gewaltverbrechen.
"Wir haben auf Bitten des Deutschen Konsulats in Sydney die Ermittlungen bei den Eltern aufgenommen und über ihren Zahnarzt den Zahnstatus erfahren. Das Material wird in einer DNA-Analyse ausgewertet", so der Würzburger Polizeipressesprecher Wolfgang Glücker.
Die 25-jährige Simone, die als Kindergärtnerin in Würzburg arbeitet, hat sich vergangenes Jahr beurlauben lassen und bereist seit August mit ihrem langjährigen Freund in einem Wohnmobil den australischen Kontinent.
Die beiden wollten sich mit ihrem Trip, auf dem sie bislang auch auf Baumwollplantagen und diversen Farmen gejobbt haben, einen lang gehegten Traum erfüllen.
Nun ist aus dem Traum ein Albtraum geworden: die Familie in Rieden befindet sich seit der Nachricht am Sonntag vom Verschwinden der Tochter und Schwester im Ausnahmezustand. Dass Simone, die von ihren Eltern Gustav und Gaby Strobel sowie den Geschwistern Alexander und Christiane in einem Gespräch mit dieser Zeitung am Mittwochabend als äußerst gewissenhaft, zuverlässig und sensibel beschrieben wird, einfach so verschwunden ist, kann sich niemand erklären.
"Simone liebt ihren Freund, sie würde es ihm nie antun, sich nicht zu melden. Sie wollte Freitagnacht nur noch mal kurz raus. Sie war barfuß, ohne Geld und leicht bekleidet", sagt die Mutter.
Sowohl ihr Freund als auch seine für drei Wochen zu Gast in Australien weilende Schwester Katrin sowie deren Freund hätten Simone schon eine Viertelstunde später gesucht und am Morgen Anzeige erstattet.
Ihr Freund ist laut Schilderung der Familie Strobel seither mit den Nerven am Ende und muss ärztlich behandelt werden. Simones Schwester Christina hat sich in den letzten Tagen nachts den Wecker gestellt, um mit Simones Freund zu telefonieren. Mehr als 100 australische Polizisten, Helfer und Hunde suchten am Mittwoch den Bereich um den Campingplatz ab. Dabei stießen sie auf eine Frauenleiche im Park - nur eine Straße von dem mitten in der Stadt liegenden Campingplatz entfernt. Ob es sich dabei um Simone Strobel handelt, können die Behörden erst nach Abgleich der DNA-Daten sagen. Und erst dann wird man mit den Ermittlungen beginnen.
Was ist mit Simone passiert? Bislang weiß man nur, dass Simone, ihr Freund, dessen Schwester Katrin und deren Freund sich einen netten Abend in einer Kneipe in der Stadt gemacht haben und später noch im Wohnmobil zusammen saßen. Als Simones Freund und seine Schwester anfingen, über Familienangelegenheiten zu diskutieren, verließ Simone offenbar leicht genervt den Van. "Hey Leute, wir sind im Urlaub", soll sie laut Schilderung einer australischen Zeitung noch gesagt haben. Seither ist sie verschwunden.