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BAD KISSINGEN
Triste Zeiten für die Spielbanken
Dass die Staatlichen Spielbanken in Bayern gerade eine Glückssträhne hätten, kann man nicht behaupten. Die Gästezahlen sind rückläufig, die Erträge gesunken. In Bad Steben (Oberfranken) und Bad Kötzting (Oberpfalz), zwei der neun bayerischen Spielbank-Standorte, hat das einschneidende Folgen.
Eher trist stellt sich die Lage der Bayerischen Spielbanken zur Zeit dar. Gästezahlen und Spielertrag sind gesunken. Die Standorte Bad Kötzting und Bad Steben baut die Staatliche Lotterieverwaltung daher organisatorisch um. Bad Kissingen (unser Bild) ist noch nicht betroffen.
Foto: FOTO Siegfried Farkas | Eher trist stellt sich die Lage der Bayerischen Spielbanken zur Zeit dar. Gästezahlen und Spielertrag sind gesunken.
Von unserem Redaktionsmitglied Siegfried Farkas
 |  aktualisiert: 21.04.2009 20:05 Uhr

Wie Erwin Horak, der Präsident der Staatlichen Lotterieverwaltung in München bestätigte, sollen die beiden besonders von Einbußen betroffenen Casinos organisatorisch und personell umgebaut werden. Entgegen der bisher praktizierten Regelung, werden dort Großes und Kleines Spiel, also Roulette und Automaten, künftig nicht mehr räumlich getrennt sein.

Auswirkungen wird der organisatorische Umbau auch beim Personal haben. Sowohl in Bad Kötzting als auch in Bad Steben müssten von je etwa 50 Stellen jeweils bis zu zwölf abgebaut werden. Es werde aber „keine betriebsbedingten Kündigungen geben“, sicherte Horak am Dienstag ausdrücklich zu. Der Personalabbau dort solle vielmehr durch Versetzungen oder „finanzielle Lösungen“ bewältigt werden.

Befürchtungen, ein ähnlicher Umbau stehe bald auch den Spielbanken Lindau und Bad Reichenhall bevor, bezeichnete Horak zudem der Süddeutschen Zeitung gegenüber als „Zukunftsmusik“. Er habe aber eingeräumt, dass Großes Spiel und Kleines Spiel bald überall zusammen angeboten werden könnten.

Für das Luitpold-Casino in Bad Kissingen, Unterfrankens einzige Spielbank, sind „im Moment keine Umbaumaßnahmen“ geplant. Das bestätigte eine Sprecherin der Staatlichen Lotterieverwaltung am Dienstag auf Anfrage.

Auf eine Änderung wartet die Spielbank Bad Kissingen aber mit einer gewissen Sehnsucht selbst. Im Zuge der Neuerungen beim Rauchverbot in Bayern, erhofft Direktor Otmar Lutz ab 1. August die Aufhebung des Rauchverbots in einem Spielsaal. Im Falle Bad Kissingens wird das dann der Automatensaal sein.

In der Folge sollen dann wieder deutlich mehr Gäste den Weg in das Casino finden. Nicht nur in Bad Kissingen, auch in den anderen bayerischen Spielbanken war das strikte Rauchverbot als Hauptgrund der Einbußen bei Gästezahl und Spielertrag gesehen worden. Weitere Gründe waren laut Horak die drastische Ausweitung des Glücksspiels in gewerblichen Spielhallen sowie zunehmende illegale Konkurrenz im Internet.

Der Bruttospielertrag der Staatlichen Spielbanken in Bayern sei 2008 um rund 28 Prozent gesunken, so Horak. In Bad Kötzting und Bad Steben lag der Rückgang gar „deutlich über 30 Prozent“. Der Bayerische Oberste Rechnungshof habe die beiden Standorte deshalb „bei weiterhin anhaltender negativer Entwicklung problematisiert“.

 
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