Schlafkrankheit, Lassa-Fieber und andere Infektionen: Rund 100 Wissenschaftler aus Afrika und Deutschland präsentieren an der Uni Würzburg ihre gemeinsamen Forschungsprojekte im Bereich der Infektiologie bei einer Tagung im Biozentrum. Sie beginnt an diesem Mittwoch und dauerte bis Samstag.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert seit 2009 gemeinsame deutsch-afrikanische Forschungsvorhaben über Infektionskrankheiten bei Menschen und Tieren. Sie unterstützt auch begleitende sozialwissenschaftliche Forschungen, denn viele Infektionskrankheiten in Afrika hängen eng mit der Armut zusammen. Die von der DFG geförderten Projekte befassen sich zum Beispiel mit Schlafkrankheit, Lassa-Fieber oder Leishmaniose.
Die beteiligten Partner treffen sich vier Tage lang zu einer Netzwerktagung im Biozentrum der Universität Würzburg. 40 Forschende aus Deutschland und 67 Wissenschaftler aus 18 Ländern Afrikas präsentieren dann insgesamt 22 Projekte. Die Vorträge kann jeder besuchen.
Experte für die Schlafkrankheit
Veranstaltet wird die Tagung von der DFG, Organisator vor Ort ist Professor Markus Engstler, Inhaber des Lehrstuhls für Zell- und Entwicklungsbiologie an der Universität Würzburg. Engstler ist Experte für die Schlafkrankheit und Mitgründer des Deutschen Netzwerks gegen vernachlässigte Tropenerkrankungen (DNTDs), das es seit 2014 gibt. Das Netzwerk vereint Akteure aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft; seine Mitgliederversammlung findet jetzt im Umfeld der DFG-Tagung in Würzburg statt.
Als vernachlässigte Tropenerkrankungen bezeichnen Wissenschaftler Leiden wie die tödlich verlaufende Schlafkrankheit, die in den Tropen weit verbreitet sind, zu deren Bekämpfung weltweit aber kaum Anstrengungen unternommen werden. Und das obwohl 1,9 Milliarden Menschen von solchen Krankheiten betroffen sind. Die bisherigen Netzwerktreffen fanden in Berlin, Accra (Ghana), Bad Honnef und 2014 in Dar es Salaam (Tansania) statt.