Mark Zuckerberg möchte 99 Prozent seiner Anteile an Facebook im Lauf der Jahre für wohltätige Zwecke spenden. Noch derzeitigem Aktienwert sind das rund 42 Milliarden Euro. Das ist eine verdammt gute Tat. Eine, die es zu würdigen gilt. Auch wenn Zuckerberg und seiner Familie nach dieser Gabe noch genügend Vermögen bleibt, um auf hohem Niveau leben zu können. Entscheidend ist: Zuckerberg gibt weite Teile seines Reichtums freiwillig ab. Und er bekennt sich öffentlich zur gesellschaftlichen Verantwortung als Unternehmer.
Eine Spende wird nicht dadurch weniger wert, dass sie ein Milliardär gibt. Es gibt genügend Reiche und Superreiche, die dieser Verantwortung nur unzureichend nachkommen. Aber es gibt zum Glück auch viele Vermögende, die das anders, nämlich richtig sehen. Und entsprechend handeln. Auch hierzulande engagieren sich Unternehmer vorbildlich für soziale, wissenschaftliche und kulturelle Projekte. Ohne dieses Geld wäre die Gesellschaft ärmer.
Klar muss aber auch sein: Eine Spende ist nicht mehr wert, nur weil sie ein Millionär oder Milliardär gibt. Wenn eine Seniorin 20 Euro von ihrer niedrigen Rente abzwackt, um der kranken Nachbarin eine Weihnachtsfreude zu machen, wenn ein Schüler ein Stück vom Taschengeld für Flüchtlingskinder spendet, dann ist das mindestens genauso hoch zu bewerten wie die millionenschwere Zuwendung von Vermögenden. Auf die Haltung kommt es an. Es tut dem Gemeinwesen gut, wenn jeder hilft so gut er kann.