Diese Reaktion ließ nicht lange auf sich warten: Der Anschlag auf die islamkritische Redaktion des Satire-Magazins „Charlie Hebdo“ sei ein Beleg für die Islamisierung des Abendlandes und die Gefahr, die vom Islam ausgehe, ließen mehrere Ableger der Anti-Islam-Bewegung Pegida im Internet wissen und fühlen sich bestätigt.
Eine solche Instrumentalisierung der schrecklichen Tat in Paris ist widerlich. Der Argumentation liegt die These „Alle Muslime sind Islamisten“ zugrunde – eine Annahme, die genauso falsch ist wie die Behauptung, alle Pegida-Demonstranten seien Nazis. Dass von Islamisten eine Gefahr für Europa ausgeht, ist unterdessen keine Neuigkeit; darüber wurde mehrfach ausführlich berichtet.
Experten sehen allerdings weniger muslimische Zuwanderer als Gefahr. Vielmehr gelten Rückkehrer aus den Kampfgebieten in Irak und Syrien mit französischem, deutschem oder britischem Pass als Risiko. Wer den Anschlag von Paris nun mit dem Thema Zuwanderung in Verbindung bringt, hat die Zusammenhänge nicht ansatzweise verstanden.
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