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Bad Kissingen/München
Spielbanken sollen seriös bleiben
Die Staatliche Lotterieverwaltung hat gelassen auf die Forderung des Bayerischen Obersten Rechnungshofs (ORH) reagiert, mit Bad Steben und Bad Kötzting zwei der neun Spielbanken in Bayern zu schließen, weil die seit ihrer Eröffnung 2001 nur Verlust einbringen.
Rien ne va plus für Spielbanken in Bayern? Nein. Die Staatliche Lotterieverwaltung reagierte gelassen auf die Forderung des Landesrechnungshofs die Casinos Bad Steben und Bad Kötzting zu schließen.
Foto: FOTO Siegfried Farkas | Rien ne va plus für Spielbanken in Bayern? Nein. Die Staatliche Lotterieverwaltung reagierte gelassen auf die Forderung des Landesrechnungshofs die Casinos Bad Steben und Bad Kötzting zu schließen.
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 |  aktualisiert: 09.12.2009 19:43 Uhr
Der Freistaat betreibe seine Casinos nicht in erster Linie wegen der Einnahmen, sagte Erwin Horak, Präsident der Lotterieverwaltung, am Mittwoch. Er stehe auch in der Pflicht, seriöses und sauberes Spiel anzubieten. Die Kritik des Rechnungshofs, dass „ein, zwei Häuser mal defizitär sind“ findet er vor diesem Hintergrund „übertrieben betriebswirtschaftlich“.

Wie berichtet, hatte der Rechnungshof für 2008 massive Ergebniseinbrüche festgestellt. Der Bruttospielertrag sei um 28 Prozent gesunken. Alle bayerischen Spielbanken zusammen gerechnet, habe sich erstmals ein Jahresfehlbetrag ergeben. Nur Bad Wiessee und Feuchtwangen erzielten noch positive Ergebnisse.

Betriebswirtschaftlich gerechnet rutschte 2008 auch das Kissinger Luitpold-Casino erstmals in die roten Zahlen. Grundsätzlich bestätigte die Lotterieverwaltung diese Entwicklung. 2008 habe sich ein Bilanzverlust von 1,6 Millionen Euro ergeben. Weil zuvor aber 2,5 Millionen Euro Spielbankabgabe abgeführt worden waren, stehe unterm Strich ein Plus von 0,9 Millionen Euro.

Hauptursache für die Einbußen von 2008 war nach Einschätzung der Lotterieverwaltung das inzwischen wieder gelockerte Rauchverbot. In Bad Kissingen, zum Beispiel, sei 2007 das betriebswirtschaftliche Ergebnis mit 0,8 Millionen Euro Bilanzgewinn noch klar positiv gewesen.

Einen Teil der Rechnungshof-Forderungen habe die Lotterieverwaltung im Übrigen bereits umgesetzt. Auch in Kissingen sei im Großen Spiel bis auf einen Tisch bereits von Französischem Roulette auf American Roulette umgestellt worden. Das senke den Personalaufwand deutlich. Sofort in Bilanzzahlen auswirken könne es sich aber nicht. Denn entlassen werde deshalb niemand.

In einem Punkt bekommt die Lotterieverwaltung sogar Unterstützung vom Rechnungshof. Ein echtes Problem seien die „wie Pilze aus dem Boden schießenden privaten Spielhallen, sagt Horak. Diese Entwicklung sieht auch der ORH kritisch. Der Freistaat solle im Bundesrat eine Gesetzesinitiative zur Eindämmung gewerblicher Spielhallen starten.

 
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