Der 31-Jährige reist seit August 2004 gemeinsam mit seiner Freundin Constanze Schleenbecker um die Welt. Nun kamen die beiden auch durch Lismore. "Die Menschen hier reden ständig über den Fall", schreibt Büttner. Vor allem unter den Frauen herrsche Angst. Eine habe ihm gesagt, dass sie sich nachts nicht mehr alleine auf die Straße trauen würde. Von verschiedenen Seiten habe er gehört, dass in den vergangenen 15 Jahren in der Umgebung von Lismore mehrere Frauen verschwunden seien, so Büttner. Manche spurlos, von anderen habe man später nur noch Überreste im Outback gefunden, so die Schilderungen, die Büttner erhalten hat.
Für Spekulationen sorge auch die Tatsache, dass die Polizei bislang offenbar noch immer keine Erkenntnisse darüber hat, wie Simone zu Tode gekommen ist. Entsprechend stark brodele es in der Gerüchteküche, berichtet Büttner. Fast alle, mit denen er sich unterhalten habe, hätten das Vorgehen der örtlichen Polizei kritisiert. Vor allem darüber, dass man offenbar erst knapp eine Woche nach dem Verschwinden von Simone Strobel Suchhunde eingesetzt habe, werde mit dem Kopf geschüttelt.
Der relativ lange Zeitraum, der zwischen Simones Verschwinden und dem Auffinden ihrer Leiche lag, ist ein Grund dafür, dass sich die Polizei bei ihren Ermittlungen so schwer tut. Aufgrund des tropischen Klimas war die Leiche schon zu stark verwest, um noch Spuren sichern zu können.
Auf den Tourismus in der Stadt nahe der bei Reisenden besonders beliebten Ostküste Australiens habe Simones Tod jedoch offenbar keine Auswirkungen, schreibt Büttner. Das jedenfalls habe man ihm bei der Touristinformation gesagt. Demnach habe man bislang keinen Rückgang bei der Zahl der Besucher festgestellt. Bei den Einheimischen sind die Ereignisse indes offenbar nicht in Vergessenheit geraden. Noch immer legen Menschen an dem Zaun, hinter dem Simones Leiche gefunden wurde, zum Gedenken an die deutsche Touristin Blumen ab.