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Simones Leichnam erneut untersucht
Todesursache der 25-Jährigen ist weiterhin unklar - Junge Touristin bei Lismore vergewaltigt
Von unserem Redaktionsmitglied Melanie Walter
 |  aktualisiert: 07.04.2020 10:00 Uhr

Würzburg/Lismore - Die Leiche der in Australien ums Leben gekommenen Simone Strobel wurde vor ihrer Beisetzung in Würzburg erneut obduziert. Nach wie vor ist aber nicht klar, woran die 25-Jährige starb. Währenddessen ist am Dienstag eine Touristin nahe Lismore vergewaltigt worden.

Das Geschehen vom vergangenen Dienstag soll in keinerlei Zusammenhang mit dem rätselhaften Tod der Erzieherin aus Rieden (Lkr. Würzburg) stehen. So zumindest schätzt die örtliche Polizei den Vorfall ein, schreibt die Tageszeitung der 40 000-Einwohner-Stadt Lismore. Ein Einzelfall sei er dennoch nicht, Urlauberinnen müssten gewarnt und geschützt werden.

 

Eine 19-jährige Touristin hatte mit ihrem Freund am Strand von Byron Bay, 45 Autominuten von Lismore, übernachtet. Während dieser am frühen Morgen auf Toilette war, wurde sie überfallen und vergewaltigt. Bei Übergriffen spielten oft Alkohol oder Drogen eine Rolle, die Täter nutzten häufig günstige Gelegenheiten, sagte ein Polizist nach dem Vorfall.

Wolfgang Glücker, Pressesprecher der Polizeidirektion Würzburg, informierte auf Anfrage über aktuelle Erkenntnisse zum Fall Simone Strobel. Die Würzburger Rechtsmedizin habe durch die Obduktion, ebenso wie die australischen Kollegen, keine klaren Erkenntnisse zur Todesursache der 25-Jährigen gewinnen können. Es gebe an dem Körper keine eindeutigen Spuren, die Rückschlüsse zuließen, sagte der Würzburger Oberstaatsanwalt Bardo Backert.

Erschwerend komme hinzu, dass die Leiche bei ihrem Auffinden bereits stark verwest war. Bis zur Obduktion in Würzburg verging wieder viel Zeit, so Backert. Manche Hinweise am Körper seien auf Grund des Fäulnisprozesses möglichwerweise für immer verwischt, sagte der Staatsanwaltschaft. Innere Organe seien bereits stark in Mitleidenschaft gezogen gewesen. Aus dem gleichen Grund war eine visuelle Identifikation nicht möglich gewesen.

Ein toxikologisches sowie ein histologisches Gutachten würden derzeit ausgewertet, sagt Glücker. Daneben werde auch nach natürlichen Gründen für den Tod gesucht, so Backert. Bis Ergebnisse vorliegen, könnten Wochen vergehen. Toxikologische Gutachten suchen nach Fremdstoffen, wie Medikamente, Drogen oder Gift. Weitere Einwirkungen können mit einem histologischen Gutachten ermittelt werden.

Eine zweite Obduktion sei ein üblicher Vorgang, wenn ein Bundesbürger im Ausland eines nicht natürlichen Todes stirbt, erklärt Glücker. Das gleiche gelte für das Ermittlungsverfahren, das die Staatsanwaltschaft gegen Unbekannt eingeleitet hat. Bei ungeklärten Todesfällen werde das immer eröffnet, sagt Backert.

Derzeit überprüfen die Würzburger Ermittler das persönliche Umfeld der toten Riedenerin. Verwandte, Freunde und Arbeitskollegen würden auf Strobels Persönlichkeit und Gewohnheiten befragt, um ein Personenbild erstellen zu können, das Aufschluss über die Tat gibt. Dabei handele es sich um einen Ermittlungsauftrag der Australier. Da der Tatort in Australien liege, würden die Ermittlungen in Würzburg die australischen nur flankieren. "Gibt es einen Täter, ist dieser hier nicht zu ermitteln", sagt Backert dazu.

Die Riedenerin (Lkr. Würzburg) Simone Strobel war seit August 2004 mit ihrem langjährigen Freund in Australien unterwegs auf einem Urlaubs- und Arbeitsaufenthalt. Am 11. Februar verschwand sie gegen Mitternacht von einem Campingplatz in Lismore nahe der Ostküste. Fünf Tage später fand ein Suchhund der Polizei ihre Leiche, nur 90 Meter vom Ort des Verschwindens. Der Körper lag unter Palmen in einem Park in der Innenstadt und war bedeckt mit Erde und Palmwedeln.

Die australische Polizei veröffentlichte vor drei Wochen ein Phantombild von einem Mann, der sich zur Zeit ihres Verschwindens auf dem Campingplatz aufgehalten haben soll. Für kurze Zeit war daraufhin eine Person festgenommen worden. Inzwischen wird nach einem Fahrzeug gefahndet, das ebenfalls zur Zeit ihres Verschwindens gesehen wurde.

Unklar ist, wer der Mann war, der am Fundort Kleidungsstücke zwischen Blumen gelegt hat. Was aus der Durchsuchung eines Müllbergs in Lismore, wo nach einem Messer und Kleidung Ausschau gehalten werden sollte, geworden ist, ist offen. Ein Stadtarbeiter hatte dies nahe des Campingplatzes entdeckt und im Abfall entsorgt.

 
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