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Simones Freund im Fokus der Ermittler
Falsche Angaben bei Vernehmungen
Von unseren Redaktionsmitgliedern Manfred Schweidler und Gisela Schmidt
 |  aktualisiert: 07.04.2020 10:00 Uhr

Würzburg - Der Freund der in Australien getöteten Simone Strobel hat sich verdächtig gemacht, für den Tod der jungen Frau verantwortlich zu sein. Dies bestätigte am Dienstag Oberstaatsanwalt Bardo Backert, Sprecher der Staatsanwaltschaft Würzburg.

Die Staatsanwaltschaft führt ein Ermittlungsverfahren gegen Simones Freund wegen des Verdachts auf Totschlag. "Er wird verdächtigt, Simone zumindest bedingt vorsätzlich getötet zu haben", sagte Oberstaatsanwalt Bardo Backert auf Anfrage am Dienstag. "Ein zufälliges oder fahrlässiges Verhalten wird zurzeit ausgeschlossen."

 

Was sich aufgrund der Fortschritte der australischen und deutschen Ermittlungen bereits angedeutet hatte, ist inzwischen Gewissheit: Erstmals bestätigten in der vergangenen Woche australische Ermittler, dass die 25-Jährige einem Verbrechen zum Opfer fiel. Vorher war dies zwar vermutet, aber nicht offiziell bestätigt worden. Über die Todesursache hüllen sich die Behörden bis heute in Schweigen.

Der junge Mann hatte sich nach dem Auffinden der Leiche in der Nähe des Campingplatzes erschüttert gezeigt. Er trat mit einem Appell vor die australischen Medien und bat um Hilfe bei der Suche nach "dem Monster", das Simone getötet habe.

Ohne Details zu nennen, deutet Oberstaatsanwalt Backert den Grund dafür an, warum der junge Mann in den Mittelpunkt der Ermittlungen gerückt ist: "Er hat wesentliche Sachverhalte bewusst falsch dargestellt und die Ermittlungsbehörden getäuscht." Bei Vernehmungen in Australien und Deutschland habe er "in vielen maßgeblichen Punkten" über die Geschehnisse rund um das Verschwinden Simones am 11. Februar die Ermittler offensichtlich gezielt falsch informiert.

Ermittlungen nicht am Ende

Derzeit befindet sich der junge Mann auf freiem Fuß, sagte Backert auf Anfrage. Seinen Worten zufolge ist der Verdacht bisher nicht so konkret, um einen Haftbefehl zu erlassen. Doch die Maßnahmen würden dem Stand der Nachforschungen angepasst. "Die Ermittlungen sind noch lange nicht am Ende." Nun werden Haare, die am Fundort der Leiche gesichert wurden, einem Vergleich unterzogen. Weitere Vernehmungen stehen bevor.

Australische Ermittler schalteten einen so genannten "Profiler" ein, der ihnen offensichtlich Hinweise auf Tat und Täter liefern konnte: Das sichergestellte Material vom Tatort und die Rekonstruktion der Szene habe ihnen ein klares Bild dessen vermittelt, was mit Simone geschehen sei, sagen sie. Sie sind sehr optimistisch, den Fall bald zu lösen.

Eine Chronologie der Geschehnisse finden Sie hier ...

 
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