Der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) freut sich über die große Beteiligung an der „Stunde der Wintervögel“. In Bayern beobachteten knapp 23 000 Teilnehmer fast 700 000 Vögel, meldet der LBV in einer Pressemitteilung. Damit sei sogar das Rekordergebnis von 2011 klar übertroffen worden. Zur Überraschung ist die Kohlmeise Bayerns Wintervogel 2013. Sie verdrängte den Spatz vom 1. Platz. Spektakulär ist die derzeitige Invasion des Seidenschwanzes, die größte seit 2005.
Der Seidenschwanz, Wintergast aus Sibirien, ist ein sogenannter Invasionsvogel und kommt nur alle sieben bis zehn Jahre in größeren Scharen nach Bayern. Wurden letztes Jahr gerade einmal 96 Exemplare im ganzen Freistaat gezählt, waren es dieses Jahr knapp 6500, was die größte Seidenschwanz-Invasion seit 2005 bedeutet. Da die Vögel noch mehrere Wochen bei uns verweilen werden, sind sie auch weiterhin zu beobachten. Invasionen anderer Vögel aus dem europäischen Norden wie Bergfink oder Erlenzeisig blieben aber auch dieses Jahr aus.
Wie schon in den beiden Jahren zuvor machte die Blaumeise erneut einen Platz gut (4.) und ist nun schon der vierthäufigste Wintervogel Bayerns. Weiter Anlass zur Sorge gibt der Rückgang der Amsel, die auf dem 6. Platz stagniert. In Unterfranken hat sich ihre Anzahl im dritten Jahr in Folge deutlich verringert. Eine starke Abnahme in der Verbreitung ist auch bei den Grünfinken (5.) und Buchfinken (7.) festzustellen. Noch geben diese Entwicklungen den Experten Rätsel auf, verdeutlichen aber, wie wichtig die Vogelzählungen sind.