Zum dritten Mal wird sich der Stadtrat von Rieneck (Lkr. Main-Spessart) am Montag, 12. Januar, mit dem Antrag auf eine Gedenktafel zur Erinnerung an ein Kriegsverbrechen 1945 befassen. Die im Ort heftig umstrittene Tafel hat das Gremium bereits zweimal – zuletzt im September vorigen Jahres – abgelehnt, was weit über Rieneck hinaus auf Unverständnis gestoßen war.
Die Ablehnung im September war mit elf gegen vier Stimmen und widerrechtlich in nichtöffentlicher Sitzung beschlossen worden. Deswegen hat das Landratsamt Main-Spessart dem Stadtrat „zur Wahrung der Rechtmäßigkeit seines Handelns“ die erneute Beratung und Beschlussfassung in öffentlicher Sitzung empfohlen. Darauf beziehen sich nun sechs Mitglieder aus drei der vier Stadtratsfraktionen mit ihrem Antrag auf Wiederholung der Beratung.
Wie mehrfach berichtet, möchte die 66-jährige Elfriede Krutsch ihrer Heimatstadt die Gedenktafel stiften. Mit der Inschrift „Hier wurden fünf russische Männer durch Naziterror ermordet. Wir gedenken der Opfer.“ soll an ein Kriegsverbrechen am 29. März 1945 erinnert werden, als fünf Hitlerjungen im Alter von 13 bis 17 Jahren auf Befehl des Würzburger SA-Brigadeführers Hans Olpp fünf sowjetische Kriegsgefangene erschossen. Krutsch erhielt außer Zustimmung auch anonyme Beleidigungen und Drohungen – wie auch die Redaktion für ihre Berichterstattung.
Bei der ersten Beratung über die Gedenktafel im April 2012 hatte nur Bürgermeister Wolfgang Küber dafür gestimmt, im September 2014 dann schlossen sich drei Stadtratsmitglieder an. Jetzt wollen sechs Stadträte das Angebot von Elfriede Krutsch annehmen, allerdings in modifizierter Form: „Um der Öffentlichkeit Genüge zu tun und unser Gesicht als ,Stadt Rieneck‘ zu wahren“, schlagen sie vor, die Tafel nicht an der Stelle der Hinrichtung aufzustellen, sondern an einem neu anzulegenden Fußweg zum Rienecker Friedwald.
Die Stifterin der Gedenktafel, Elfriede Krutsch, bietet am Samstag um 14.30 Uhr ab dem zentralen Parkplatz eine Stadtführung an. Die Schweinfurter „Initiative gegen das Vergessen“, die sich mit Krutsch solidarisch erklärt hat, will daran teilnehmen.
was bitteschön hat ihr Familienschicksal mit der Tafel in Rieneck gemeinsam? - gar nichts. Was sie schreiben mag zwar schlimm sein passt aber nicht zum Thema! Wenn ihnen ihr Familienschicksal so wichtig ist dann fordern bzw. beantragen sie eine Tafel im Heimatort ihrer vertriebenen Vorfahren! - aber reden sie nicht eine Gedenktafel in Rieneck madig!
Das eine hat mit dem anderen erstmal nichts zu tun - außer das das Grundereignis was zu den jeweiligen Schicksalen führte das Gleiche war (2. Weltkrieg).
einFranke hat völlig recht! Ihre Posts gehen am Thema vorbei. Lernen Sie doch einfach mal dazu.
An die Kräuel, die im 2. Weltkrieg von allen, nicht nur von deutscher Seiten begangen wurden, wird an zahlreichen Orten erinnert. Dennoch ehren wir unsere gefallenen Soldaten auf den Friedhöfen, die zum einen als Nazis, zum anderen für das deutsche Volk gekämpft haben.
Auch auf Kreta gibt es Gedenkstätten für die gefallenen Deutschen Fallschirmjäger; in Norwegen am ehemaligen Atlantikwall nutzt man zurückgelassene Nazi-Kanonen als Touristenattraktion und erinnert sich gerne an die Deutsche Besatzungszeit zurück. An gleicher Stelle finden sich Gedenkstätten für Engländer und Russen, ...
Fazit:
Der 2. Weltkrieg ist nun schon 2-3 Generationen her. Sicherlich ist es wichtig sich dieser Zeit zu erinnern, sicherlich tut dies keiner mehr als wir Deutschen.
Die beabsichtigte Gedenktafel macht das Geschehene nicht wieder rückgängig, schadet aber auch keinem, außer im Moment dem Ansehen der Stadt Rieneck.
Aber darum geht es ja gar nicht. Es geht darum, fünf ermordeten Menschen ein Stück ihrer Würde zurückzugeben, nicht mehr aber auch nicht weniger.
Stellen Sie sich doch einfach mal vor, einer der fünf ermordeten Menschen wäre Ihr Großvater gewesen...
hier geht es aber speziell um Rieneck!
Sie kritisieren das anderswo keine, ihren Wünschen entsprechende Gedenktafeln aufgestellt werden - da müssen sie sich aber schon fragen lassen ob sie je etwas in dieser Richtung unternommen haben? Sollen doch andere machen... - genau das ist ihre Denkweise. Hauptsache auf der faulen Haut sitzen und kritisieren...
Ich kann mir nicht vorstellen das sie sich jemald engagiert haben als es um die Aufstellung von Gedenktafeln für die von ihnen angesprochenen vertriebenen und ermordeten Deutschen ging!
Ansonsten, was soll der Hinweis auf die USA?
Hier geht's doch wohl um die Örtlichkeit des verbrecherischen Geschehens und einer Aufarbeitung dieser Zeit, oder irre ich mich? Es geht nicht um eine namentliche Nennung von Personen! Ich habe für diese Posse kein Verständnis.
Wenn sie die Meinung vertreten, daß in den Städten, Ortschaften und Gemeinden der ehemaligen deutschen Ostgebiete (in denen solche Gräuel passiert sind) Gedenktafeln für die jeweiligen Opfer aufgestellt werden sollen, dann bin ich bei ihnen.
Das bedeutet dann aber eben auch, der Menschen anderer Nationalitäten, die von Deutschen massakriert wurden, ebenso zu gedenken.
MfG
an Kriegsverbrechen erinnert !
Ihr posting geht genauso am Thema vorbei (geheime Abstimmung des Rienecker Stadtrats über diese Gedenktafel), wie die von "schonda" mit seiner Argumentation über die USA.
kwt
Eine Unverschämtheit ist der angebrachte Zettel. Gerade erst recht gehört die Tafel an die entsprechende Stelle.
Ich erwarte aber wenigstens, dass eine Lageplan darauf hinweist, wo die Ermordung tatsächlich stattfand.
Insgesamt eher lächerlich das ganze - durch ihr Verhalten haben die Stadträte der Stadt Rieneck Schaden zugefügt!
Wie kann man so blauäugig sein um tatsächlich zu denken das man die ganze Sache unter dem Tisch kehren kann wenn man die Tafel in nichtöffentlicher Sitzung ablehnt? Da sitzen doch offensichtlich weltfremde Träumer im Stadtrat von Rieneck (?) - anders ist diese Naivität kaum zu erklären.
die Diskussion hinter verschlossenen Türen des Rienecker Stadtrats!
Es ist wichtig, dass die Aufsichtsbehörde (Landratsamt Mai-Spessart) diesem ungesetzlichen Treiben ein Ende bereitet. Wo ist das"Wohl der Allgemeinheit" tangiert?
In früheren Beiträgen habe ich erwähnt, dass andere Landratsämter in diesem Punkt zum Jagen getragen werden müssen (z. B. das Landratsamt Schweinfurt). Wo bleibt deren Aufsichtsbehörde (Regierung von Unterfranken)?